Rein in die Praxis

Über 20 junge Menschen lernen im Verlag des "Mannheimer Morgen" die verschiedensten Berufe. Ein Blick in den Arbeitsalltag von angehenden Informatikern, Medienkaufleuten und Journalisten.

Von 
Heiko Brohm
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Die Volontäre beim "MM" (von links): Benjamin Jungbluth, Anne Kathrin Doerr, Julian Eistetter, Laura Esslinger, Florian Balle, Janina Hardung, Caroline Blarr.

© Rinderspacher

Die ersten Tage beim "Mannheimer Morgen": Anne Kathrin Doerr kann sich noch sehr gut daran erinnern: "Ich war gleich im Einsatz und konnte über ein Patenschaftsprojekt für Schüler und über einen Gerichtsprozess berichten", sagt die Volontärin, die auszubildende Journalistin. Seit gut einem halben Jahr arbeitet sie beim "Mannheimer Morgen" - und verwirklicht sich damit einen Kindheitstraum. In der siebten Klasse hat sie an einem Schulprojekt zum Thema Zeitung teilgenommen, "da habe ich meinen ersten Text geschrieben - und von da an wusste ich, dass ich Journalistin werden will".

Die Ausbildungswege beim "Mannheimer Morgen" sind vielfältig: Einmal natürlich das Volontariat, die beste Möglichkeit, um die Arbeit als Redakteur zu lernen. Doch das ist nur ein Berufsweg beim "MM", daneben gibt es noch viele andere: Etwa die vier IHK-Ausbildungsberufe Medienkaufleute (Digital und Print), Mediengestalter (Digital und Print), Fachinformatiker Systemintegration und Fachinformatiker Anwendungsentwicklung.

Zudem bietet die Mediengruppe Dr. Haas, in der der "MM" erscheint, mehrere Bachelor-Studiengänge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) an: Medien- und Kommunikationswirtschaft in Ravensburg, Medienmanagement und Kommunikation sowie Dienstleistungsmarketing, beide in Mannheim. "Wir suchen jedes Jahr sowohl für unsere unterschiedlichen IHK-Berufe als auch für drei Studienrichtungen an der DHBW engagierte Leute, die Lust auf Medien haben", sagt Sandra Reljic, Ausbildungsverantwortliche beim "Mannheimer Morgen".

"Natürlich setzen wir einen guten Schulabschluss voraus", sagt Reljic, "aber mindestens genauso wichtig sind für uns soziale Kompetenzen. Die Bewerber müssen zu unserem Team passen. Und sie sollten bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und Lust haben, Dinge mitzugestalten." Denn die jungen Auszubildenden schauen nicht nur zu, sie arbeiten in ihrer Ausbildung auch mit. Wenn jemand aus der EDV in einem der Büros vorbeischaut und schnell einen Fehler behebt, dann ist das manchmal auch ein "Azubi" - und kaum einer der Umstehenden ahnt, dass gerade ein Auszubildender ihre Computer-Probleme löst.

Wer selber Journalist werden will wie Anne Kathrin Doerr, für den ist ein Volontariat der richtige Weg. Zwei Jahre lang lernen die Volontäre beim "Mannheimer Morgen" das Handwerk eines Redakteurs. Dabei ist das Volontariat "learning by doing" im besten Sinne: Jedes Ressort steht auf dem Programm der Ausbildung, die Nachwuchsredakteure lernen die Arbeit als Reporter im lokalen und regionalen Teil der Zeitung genauso kennen wie im überregionalen Teil, sie arbeiten als Blattmacher im Newsroom und als Reporter, sie beliefern das "morgenweb" mit Nachrichten und sie sind auch intensiv in die Entstehung unseres Online-Angebotes eingebunden. "Ich konnte in meinen ersten Reporter-Stationen so viel schreiben und habe viel Feedback bekommen", sagt Doerr, "das ist wirklich super." Nach Stationen als Reporterin im Ressort Mannheim und Region war sie mehrere Monate in der Onlineredaktion, derzeit arbeitet sie in der Projektredaktion mit - und hilft hier, besondere Vorhaben, wie die Jubiläumsbeilage, umzusetzen.

Zudem stellen die Volontäre - beim "Mannheimer Morgen" sind es derzeit sieben - auch zusammen eigene Projekte auf die Beine, im vergangenen Jahr war es die Artikelreihe "MenschMannheim", in diesem Jahr krempelten sie gleich die ganze Redaktion um und übernahmen für drei Tage die Leitung des Blattes. Nur um die Praxis geht es allerdings im Volontariat nicht: In den zwei Jahren stehen mehrere externe Fortbildungen auf dem Ausbildungsprogramm, hier geht es um Themen wie Presserecht, Interviewtechnik oder einen guten Schreibstil.

Gina Dickerhof ist schon seit knapp zwei Jahren beim "Mannheimer Morgen". Die 21-Jährige macht eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print. "Die Abwechslung in der Ausbildung macht mir am meisten Spaß", sagt sie. Denn die Azubis durchlaufen große Teile des Verlags, Stationen im Marketing, in der Anzeigenabteilung oder im Bereich Sonderthemen und Beilagen gehören dazu. "Toll ist auch, wie viel Eigenverantwortung wir bekommen." Auf jeder Station erwartet die Auszubildenden ein kleines Projekt, dass sie selbst leiten und auch zum Abschluss bringen können. "Im Marketing sind das oft Veranstaltungen, um die wir uns dann kümmern dürfen", sagt Gina Dickerhof. Nicht nur zuschauen also, sondern gleich mitmachen.

Ehemalige Mitarbeit

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