Verdacht des Drogenhandels mit Waffen

Polizisten bei Wohnungsdurchsuchung schwer verletzt

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pol/kpl/tge
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Edingen-Neckarhausen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Edingen-Neckarhausen sind am Freitag drei Polizeibeamte verletzt worden, zwei davon schwer. Während des Einsatzes habe der jüngere eines Bruderpaares im Alter von 20 und 23 Jahren die Beamten unvermittelt angegriffen, teilte die Staatsanwaltschaft Mannheim gemeinsam mit der Polizei mit.

Der 20-Jährige soll einem Beamten ins Gesicht geschlagen haben, eine Beamtin streckte er mit einem Faustschlag ebenfalls ins Gesicht nieder. Als diese aufzustehen versuchte, setzte der 20-Jährige nach und versetzte ihr einen weiteren Schlag ins Gesicht. Beide Beamten erlitten schwere Gesichtsverletzungen – unter anderem zertrümmerte der Angreifer einem der Polizisten das Nasenbein, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte. Mit zwei Rettungswagen wurden die Verletzten in eine Klinik gebracht. 

Bürgermeister Simon Michler reagierte entsetzt: „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich wünsche den Polizisten, dass sie schnell wieder gesund werden und hoffe, dass nichts zurückbleibt.“ Insgesamt waren zwischen acht und zehn Beamte im Einsatz. Ob der gewalttätige 20-Jährige unter Drogeneinfluss stand, konnte die Polizei noch nicht sagen. 

Durchsucht wurde die Wohnung des 23-Jährigen. Wegen des dringenden Verdachts in illegalen Drogenhandel verwickelt zu sein, waren Beamte der Kriminaldirektion Heidelberg und der Bereitschaftspolizei Bruchsal am Vormittag in den Ortsteil Neckarhausen ausgerückt.

Drogen und Waffen sichergestellt

Die Polizei stieß bei der Durchsuchung auf knapp 100 Gramm Kokain, über 30 Gramm Haschisch, rund 30 Gramm Metamphetamin, eine Vielzahl von Glasfläschchen gefüllt mit dem Dopingmittel Testosteron, eine Machete und ein Baseballschläger sowie über 4000 Euro Dealgeld.

Am Freitagnachmittag erließ der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Mannheim Haftbefehle gegen die beiden Beschuldigten wegen des Verdachts des Drogenhandels in nicht geringen Mengen mit Waffen.

Der Haftbefehl fand bei dem 20-Jährigen noch eine Erweiterung um die Tatbestände des Tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte in mehreren Fällen und des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz.

Beide wurden anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die Ermittlungen dauern an.

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