Der knapp zwei Meter große Hamburger gab im zweiten und dritten Satz jeweils beim Stand von 4:4 seinen Aufschlag gegen den noch zehn Zentimeter größeren Isner ab und zertrümmerte danach im entscheidenden Durchgang seinen Schläger. Der 32 Jahre alte Isner brachte beim 5:4 sein mächtiges Service zum Turniersieg durch und holte im Herbst seiner Karriere erstmals einen Titel der zweitwichtigsten Kategorie.
„Ich habe viele Fehler gemacht, die mir die ganze Woche lang nicht unterlaufen sind. Ich habe schlecht von der Grundlinie gespielt“, stellte Zverev nach dem zweieinhalb Stunden dauernden Endspiel fest. Genau von diesem Teil des Platzes aus wird er auch in der stimmungsvollen Stierkampfarena von Valencia gegen den am Montag auf Rang eins der Weltrangliste zurückgekehrten Nadal und dessen Mitstreiter besonders gefordert sein. Gegen Pablo Carreño Busta hatte sich Zverev in Florida im Halbfinale durchgesetzt, doch neben Nadal dürfte zunächst eher Roberto Bautista Agut ein Einzel-Kandidat sein.
Auf deutscher Seite kommen der zuletzt verbesserte und auf Sand starke Routinier Philipp Kohlschreiber sowie Jan-Lennard Struff infrage. Struff traf ebenfalls mit etwas Verspätung ein, weil er in Miami das Halbfinale im Doppel erreicht hatte und deswegen von Teamchef Kohlmann einen Tag mehr Pause bekam. Neuling Maximilian Marterer und Doppelspezialist Tim Pütz komplettieren das DTB-Team, das angeführt von Zverev wie schon in Australien überraschen und erstmals seit 2007 wieder ins Davis-Cup-Halbfinale einziehen will. dpa
© Mannheimer Morgen, Dienstag, 03.04.2018