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Groß, rund und saftig

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Tomaten sind ein gängiges Gemüse. Und sieht man sich im Sommer um, wachsen sie in beinahe jedem Gemüsebeet. Daher kann es ganz schön frustrieren, wenn die Ernte bei einem selbst nicht klappt. Die Tomate ist tatsächlich empfindlich und ihre Aufzucht fehleranfällig. Experten nennen die wichtigsten Tipps:

1 Nicht am Platz sparen

Krankheiten beugt man mit Abstand zwischen den Pflanzen vor. Optimal sind 2,5 Pflanzen je Quadratmeter, rät Katrin Quinckhardt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Pflanzen werden entweder an einen mindestens 1,5 Meter langen Stab angebunden oder sie werden nach oben zu einem quer gespannten Draht in etwa 1,5 Metern Höhe geleitet, indem die Triebe im Uhrzeigersinn um eine Schnur gedreht werden.

2 Viel, aber nicht zu viel Dünger verwenden

Die Tomate braucht viele Nährstoffe, damit die Früchte gut schmecken. „Werden die Pflanzen überdüngt, kann das zum Beispiel zu Blütenendfäule führen“, erläutert Quinckhardt. Das gute Mittelmaß sieht so aus: Beim Setzen sollte man drei Kilogramm halbreifen Kompost oder angerotteten Stallmist pro Quadratmeter in die oberste Bodenschicht einarbeiten. Dazu kommen etwa 80 Gramm Horngrieß pro Quadratmeter oder 140 Gramm Rizinusschrot pro Quadratmeter. Eventuell ist auch eine Kalziumgabe durch einen Spezialdünger wichtig.

3 Regenschutz

Tomaten sind anfällig für Pilzkrankheiten. Ist es regenreich und herrschen dabei Temperaturen von 13 bis 18 Grad, breite sich verstärkt die Kraut- und Braunfäule aus, erklärt Mareile Zunker vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe. „Sie kann die gesamte Ernte vernichten.“ Die Lösung: Die Blätter dürfen nicht (mehr) nass werden. „Viele Gärtner bauen kleine Dächer über den Tomatenpflanzen, damit sie nicht direkt im Regen stehen“, erzählt Zunker. Gegossen wird zudem morgens oder nachmittags, so dass die Pflanzen bis zum Abend wieder abtrocknen. „Und immer von unten gießen, damit die Blätter nicht benetzt werden.“ Hat die Pflanzen darüber hinaus zu viele Blätter – sprich, stehen diese zu eng beieinander, so dass sie nicht gut abtrocknen – sollte man die untersten bis zum gerade abgeernteten Fruchtstand entfernen.

4 Über zwei Stunden verteilt gießen

Ebenso gefährlich wie zu viel Nässe ist große Trockenheit. „Tomaten brauchen viel Wasser“, sagt Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie. „Für eine brusthohe Pflanze rechnet man zwei bis drei Liter pro Tag, an heißen Sommertagen auch mehr.“ Sie rät aber, nicht die gesamte Wassermenge auf einmal zu geben, sondern über zwei bis drei Stunden verteilt. „Der Boden kann nur eine bestimmte Menge Flüssigkeit aufnehmen, der Rest fließt einfach ab.“ Übrigens: Eine Schicht Stroh oder Rasenschnitt auf dem Boden machen diesen aufnahmebereiter für Wasser.

5 Nicht jede Tomatenpflanze ausgeizen

Ausgeizen ist ein Schlagwort bei der Pflege: Es ist das Entfernen nachwachsender Seitentriebe. So kann die Pflanze ihre ganze Kraft in den Haupttrieb stecken. Es gibt aber Ausnahmen: „Für Anfänger sind determinierte Pflanzen gut geeignet, denn sie müssen nicht ausgegeizt werden“, rät Scheu-Helgert. Dabei handelt es sich um Buschtomaten, deren Spitzentrieb ebenso wie die Seitentriebe immer in einer Blüte enden.

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