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Schöne Räume für süße Träume

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Schlafzimmer werden am besten dezent eingerichtet – das bedeutet auch reizarm und damit erholsam. © picture alliance/dpa

Rund ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt der durchschnittliche Deutsche im Schlafzimmer – und trotzdem bekommt dieser Raum viel zu wenig Beachtung. „Das Schlafzimmer in Deutschland ist die Rumpelkammer des Menschen. Dabei sollte es das Schatzkistchen sein“, sagt Prof. Eckart Rüther vom Schlafmedizinischen Institut Prosomno in München. Wer also sein Schlafzimmer neu einrichten möchte, sollte es erst einmal entrümpeln, rät er: „Koffer und Fahrräder müssen raus.“

Das Schlafzimmer ist der Raum für die Erholungsphase. Daher sollte man ihn auch als Wohlfühloase einrichten. Das fängt schon bei der Wandfarbe für die richtige Grundstimmung an.

„Der Klassiker sind weiße Wände, das ist sehr neutral“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. „Wenn man mit bunten Farben spielen will, sollte man eher kühle Farben wählen, die beruhigend wirken – Blautöne, Grüntöne oder sogar Violett.“ Kräftige aktivierende Farben wie Gelb oder Rot oder gar wild gemusterte Tapeten vermeide man besser. Schließlich sollte man abends, wenn es ans Schlafen geht, möglichst nur noch wenigen Reizen ausgesetzt sein.

Aus diesem Grund sollte man auch mit Möbeln und Dekoration sparsam umgehen. Aber nicht nur optische, auch akustische Reize sollten möglichst gedämpft werden. „Wenn man keine Allergien hat, ist ein Teppich im Schlafzimmer sehr schallschluckend. Sonst kann man auch mit Gardinen oder Vorhängen noch viel erreichen“, so Geismann.

Auch Stoffbespannungen auf Möbeln helfen, und auch bei manchen Holzmaterialien – etwa Furnier – gibt es schallschluckende Optionen. Allerdings haben diese Methoden Grenzen, gibt Geismann zu: „Man kann auch Pech haben. Wenn man an einer viel befahrenen Straße wohnt, kann man durch solche Maßnahmen nicht mehr viel erreichen.“

Auch für die Beleuchtung gilt als oberste Maxime: Reize dämpfen. Wer mehrere Lichtquellen einsetzt, kann das Licht nur da hinbringen, wo es auch gerade gebraucht wird. Die Grundbeleuchtung schafft eine Deckenleuchte. Wie hell diese sein sollte, das ist eine ganz individuelle Frage, wie Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative Licht.de, erklärt: „Es muss natürlich nicht so hell sein wie beispielsweise in der Küche. Einen konkreten Richtwert kann man kaum angeben – der hängt doch sehr von der Raumgröße und den Farben von Wänden, Fußboden und Einrichtung ab. Dunkle Farben reflektieren das Licht weniger.“

Wichtig sei jedoch: „Abends sollte der Blaulichtanteil so gering wie möglich sein, um später gut einschlafen zu können“, rät Waldorf. Warmweißes Licht ist also vorzuziehen. Die sogenannte Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben – je niedriger hier der Wert, desto wärmer das Licht. Moderne LED-Beleuchtung macht außerdem vieles möglich, was über die sonst noch übliche Nachttischleuchte hinausgeht, indirekte Unterbettbeleuchtung mit Bewegungsmelder zum Beispiel. Wenn man nachts aufstehen muss, sorgt sie dafür, dass man zwar sieht, wo man hintritt, aber nicht geblendet wird.

„Das Gute an LEDs ist, dass sie lange nicht mehr so heiß werden wie früher gebräuchliche Leuchtmittel“, erklärt Waldorf. So ist man sowohl hier als auch bei der Beleuchtung des Kleiderschranks nicht mehr auf spezielle Möbelanbauleuchten beschränkt. „Wichtig ist dabei, dass man beim Kauf auf die Farbwiedergabe achtet, damit man bei der Wahl der Kleidung nicht danebengreift.“ Der Wert hier wird mit Ra (Referenzindex allgemein) oder CRI (Colour Rendering Index) angegeben und sollte mindestens 80 betragen.

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