Vermeintlicher Spaziergang artet aus

200 Gäste bei „Glühwein-Spaziergang“ in Heidelberg – größerer Einsatz der Polizei

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pol/kpl
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Symbolbild © dpa

Heidelberg. Bis zu 200 Personen sind am Samstagnachmittag bei einem „Glühwein-Spaziergang“ in Heidelberg zusammengekommen und haben dabei größtenteils die Corona-Regeln missachtet. Dies löste einen größeren Einsatz der Polizei im Stadtteil Rohrbach aus, wie die Behörde am Sonntag mitteilte. Insgesamt elf Streifen mit 22 Beamtinnen und Beamten waren im Einsatz. Zusätzlich wurden Kommunikationsteams angefordert. Auch der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt war vor Ort, der den Verkauf gegen 18 Uhr beendete.

Aufgrund der Menschenmenge „brachen im Ortskern von Rohrbach alle Dämme“, beschrieb die Polizei die Lage vor Ort. In der Rathaus- und der angrenzenden Herrenwiesenstraße ging es dabei wohl feuchtfröhlich zu. Anlässlich des von vier Gaststätten veranstalteten "Glühwein-Spaziergangs" konsumierten die Teilnehmer ihre dort erworbenen Getränke und Speisen auf der Straße.

Von einem Spaziergang war scheinbar wenig zu sehen. Die Menschen hätten dicht gedrängt nebeneinander gestanden. Der Mindestabstand wurde also nicht eingehalten. Auch auf einen Mund-Nasen-Schutz verzichteten die meisten, heißt es seitens der Polizei.

"Unsolidarisches Verhalten": Polizeipräsident Stenger zeigt kein Verständnis 

"Wer in Zeiten von hohen Infektionszahlen glühweinselig dicht zusammensteht, ohne die Corona-Regeln zu beachten, gefährdet sich und vor allem auch andere“, zeigte sich Polizeipräsident Andreas Stenger verständnislos ob der Situation in Heidelberg. Unsolidarisch und absolut nicht hinnehmbar sei das Verhalten. „Die Verstöße werden konsequent geahndet und ein Bußgeld zur Folge haben", wird Stenger zitiert.

Schließlich wurden die Identitäten von rund 70 Personen festgestellt, die nun einem Bußgeldverfahren entgegensehen. Ob auch die Verantwortlichen der Gaststätten, die im Vorfeld den "Glühwein-Spaziergang" offensiv beworben haben sollen, mit einem Bußgeld rechnen müssen, ist Gegenstand der Ermittlungen. 

Ein für Sonntag geplanter weiterer "Glühwein-Spaziergang" wurde bereits am Morgen abgesagt. Ein Lokal teilte auf Facebook mit, dass die Veranstaltung ausfalle: "Ganz kurz und knapp, damit ihr euren Sonntag planen könnt: heute leider kein Glühweinspaziergang. Wir bleiben geschlossen", heißt es in dem Post.

Die Polizei war am Samstagnachmittag auch in der Heidelberger Altstadt und am Römerkreis gefordert: An Verkaufsstellen standen dort der Mitteilung zufolge teils bis zu 20 Personen in Kleingruppen zusammen, die ihren gekauften Glühwein sofort konsumierten und dabei teilweise gegen die Abstandsregeln der Corona-Verordnung verstießen.

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