Wettbewerb - Die Hochschulgruppe Enactus der Uni Mannheim gewinnt den ersten Platz beim National Cup 2018

Hilfe für Menschen in Not

Von 
Rebecca Müller
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Die Mitglieder der Hochschulgruppe Enactus der Uni Mannheim fliegen im Oktober zum World Cup nach San José im Silicon Valley, USA. Dort treten sie gegen andere nationale Gewinner aus der ganzen Welt an. © Enactus

Gegen 34 weitere deutsche Hoch-schul-Teams hat sich die Mannhei-mer Studierendeninitiative Enactus Mannheim beim National Cup 2018 in Wuppertal mit ihren innovativen Sozialprojekten durchgesetzt. Als nationale Gewinner wird Enactus jetzt Deutschland bei der Weltmeis-terschaft im Silicon Valley Anfang Oktober vertreten.

Enactus in Mannheim und Deutschland

  • Enactus Mannheim ist eine der größten Studierenden-Initiativen in Deutschland. Derzeit zählt Enactus Mannheim 50 ehrenamtliche Mitglieder.
  • Ziel der Initiative ist es, unternehmerische und nachhaltige Lösungen für Menschen in Not zu schaffen.
  • Enactus gründet lokale oder international ehrenamtlich arbeitende Start-Ups.
  • Alle Projekte sind innovativ, ökologisch, sozial und ökonomisch.
  • Allein in Mannheim beschäftigt sich Enactus an mehr als zehn weltweiten Projekten.
  • Seit drei Jahren arbeitet Enactus an den Projekten „Effishent“ und „BLAUHERZ.“
  • „Effishent“ bekämpft Mangelernährung in Ländern am Äquator.
  • „BLAUHERZ.“ ist ein Modelabel, das von Enactus ins Leben gerufen wurde. Verkauft werden Hosen für Rollstuhlfahrer und Oberteile.
  • Im vergangenen Jahr konnte Enactus nach eigenen Angaben mehr als 1100 Menschen auf der ganzen Welt besser stellen.
  • Im Landeswettbewerb mussten die Studierenden in zwei Runden gegeneinander antreten.
  • Die Mitglieder von Enactus Mannheim werden beim World Cup 2018 im Silicon Valley vom 9. bis 11. Oktober gegen 35 Gewinner-Teams aus der ganzen Welt antreten.

Enactus Mannheim ist eine der weltweit größten Studierendeninitiativen – mit dem Ziel, unternehmerische Lösungen nachhaltig und wirtschaftlich zu nutzen und Perspektiven für Menschen in Not zu schaffen. Dazu werden mit akribisch ausgewählten Zielgruppen lokale oder internationale ehrenamtlich arbeitende Start-Ups gegründet und auf-gebaut. Diese hätten alle das Ziel, das Problem der Menschen nachhaltig zu lösen. Alle Projekte müssten ökologisch, sozial und ökonomisch sein. Daher ist in jedem Projekt der Begriff des „Empower-ments“ verankert: Enactus leistet am Ende also Hilfe zur Selbsthilfe. Derzeitig zählt Enactus Mannheim mehr als 50 Mitglieder, die alle ehrenamtlich arbeiten.

Innovative Sozialprojekte

Die Mannheimer mussten sich dieses Jahr beim Landeswettbewerb vor einer knapp 40-köpfigen Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft behaupten. „Alle 34 deutschen Teams hatten die Chance, die Jury mit dynamischen Präsentationen 17 Minuten lang durch das Erklären ihrer Ergebnisse aus dem abgelaufenen Jahr zu überzeugen“, erklärt Kenneth Hillig, der Vorstandsvorsitzende von Enactus. Auch er war bei dem Wettbewerb dabei und erzählt: „Es gab fünf Gruppen, von denen jeweils ein Team ins Finale einzieht.“

Hillig studiert Politikwissenschaft und BWL in Mannheim und kümmert sich bei Enactus um die Betreuung der Innovationsprozesse und die gesamtstrategische Ausrichtung. Enactus stellte in Wuppertal das Projekt „Effishent“ und „BLAUHERZ.“ vor. „An beiden Projekten arbeiten wir seit etwa drei Jahren und sie sind beide über die persönliche Konfrontation unserer Teammitglieder entstanden“, erklärt der 19-Jährige. „Effishent“ bekämpfe das Problem der Mangelernährung in Ländern am Äquator.

„Wir trotzen den klimatischen Bedingungen und ermöglichen vor Ort, Fisch und Gemüse in den Dörfern zu verkaufen. So ist die Versorgung der Menschen sichergestellt.“ Das Projekt hat bereits Standorte in Indonesien, Ghana, Uganda und Togo. Die Präsentationen fanden vor knapp 40 Wissenschaftlern statt: Eine der Präsentatorinnen beim Landeswettkampf war die „Relations Leaderin“ von Enactus, Marie-Lou Sohnius. Die 19-Jährige studiert ebenfalls im dritten Semester an der Uni Mannheim und hat vor anderthalb Jahren bei Enactus im Projektteam für das inklusive Modelabel „BLAUHERZ.“ angefangen.

„Ich stand mit drei weiteren Mitgliedern auf der Bühne, und wir haben die Arbeit unseres gesamten Teams vorstellen dürfen. Natürlich war ich aufgeregt, das erste Mal vor so vielen Leuten zu präsentieren, aber wenn man erstmal angefangen hat, ist diese Aufregung komplett weg“, berichtet die Studentin begeistert. „Mich hat fasziniert, dass es nicht nur ein Wettkampf, sondern viel mehr war: ein Feiern der Erfolge aller Teams, gigantische Stimmung und echter Teamspirit.“, so die 19-Jährige. „BLAUHERZ.“, so erklärt sie, schaffe Mode für jedermann und binde sozial benachteiligte Menschen in den Produktionsprozess ein.

„Von einer stylischen Hose für Rollstuhlfahrer bis hin zu coolen T-Shirts haben wir alles dabei.“ Der Sitz des Modelabels ist in Weinheim. Zum Sortiment gehören nicht nur T-Shirts und Upcycling-Taschen (alte Taschen, die neu aufgewertet werden), sondern auch einzigartige und funktionale Kleidung für Rollstuhlfahrer. „Design und Funktionalität sind hier zu einem fairen Preis vereint“, ergänzt Kenneth Hillig.

Mit dem Sieg beim Landeswettbewerb hat sich Enactus nun für den World Cup in drei Wochen in Silicon Valley in San José qualifiziert. Die Mitglieder stecken daher gerade mitten in den Vorbereitungen für die World Cup Präsentation. Parallel arbeiten sie intensiv an den weiteren Projekten.

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