Leute: Schlagzeugmafia

Nur im Fünferpack

Von 
Julian Eistetter
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Schlagzeugmafia

schlagzeugmafia.de

Die "Schlagzeugmafia", ein Fünferpack aus Wahlmannheimern, unterhalten ihr Publikum mit einer Mischung aus Trommeln und Entertainment. Wir haben ein wenig mit ihnen geplaudert.

Ihr nennt euch die Schlagzeugmafia. Woher der Name?

Das kommt aus der Zeit unseres gemeinsamen Studiums an der Popakademie in Mannheim. Wir haben alle zusammen den Gruppenunterricht von Akademie-Chef Udo Dahmen besucht. Wenn der mal wieder zu spät war, haben wir unter uns immer schon mal ein bisschen drauflos getrommelt. Da wir immer nur im Fünferpack anzutreffen waren, haben uns die Kommilitonen den Spitznamen „Schlagzeugmafia“ gegeben. Die Idee fanden wir gut und haben sie aufgegriffen.

Und schon war die Band geboren?

So ungefähr. Wir haben unser neues Image genutzt und einfach mal einen internen Auftritt gemacht. Alle waren Feuer und Flamme – das war quasi die Geburtsstunde der Schlagzeugmafia.

Was erwartet den Besucher bei euren Auftritten?

Wir machen Beat-Entertainment. Das ist, wie der Name schon sagt, eine Mischung aus Trommeln und Entertainment. Der unterhaltende Aspekt ist uns dabei allerdings besonders wichtig. Wir brauchen nur unsere fünf Snare-Drums, unsere Sticks und etwas schauspielerisches Talent. Minimales Equipment, maximaler Effekt quasi.

Eure Lieder erzählen Geschichten, sind streng durchchoreografiert. Woher nehmt ihr eure Inspiration?

Wir halten unsere Auftritte und Videos im Stil der 20er Jahre, was man ja auch schon an unseren Outfits mit den schwarzen Hemden und Hüten und den weißen Hosenträgern sieht. Unsere Performances sollen lustig sein und haben so eine Art Charlie-Chaplin-Stummfilm-Charakter.

Und die konkreten Ideen entwickelt ihr beim Proben?

Ganz genau. Nur wenn wir alle zusammen sind, ist der nötige Wahnsinn im Spiel (lachen). Wir haben viel Spaß bei den Proben, aber es steckt auch jede Menge Arbeit dahinter. Wir haben intensive Übungsphasen, meist ein bis zwei Wochen am Stück. Bei unseren Choreografien muss jeder Handgriff sitzen, da hat man nicht so die Freiheiten wie beim normalen Schlagzeugspiel in einer Band. Das ist sehr anstrengend.

Für diese harte Arbeit wurdet ihr zuletzt mit dem Förderpreis des Baden-Württembergischen Kleinkunstpreises ausgezeichnet…

…worüber wir uns ehrlich gefreut haben. Das ist eine tolle Anerkennung für das, was wir tun. Allerdings konnten wir mit der Klassifizierung als „Kleinkünstler“ zunächst wenig anfangen. Wir dachten eigentlich, wir seien schon Popstars (lachen).

Popstars, die ihre Zielgruppe wo sehen?

Wir haben keine feste Zielgruppe. Bei uns soll jeder auf seine Kosten kommen, ob Kleinkind oder Großmutter.

Bisher sind eure Auftritte kurz und knackig. Soll das auch so bleiben?

Bisher treten wir meist bei Veranstaltungen auf, für die wir extra gebucht wurden. Die Auftritte sind dann meistens nicht so lang. Wir arbeiten aber gerade darauf hin, ein abendfüllendes Programm auf die Beine zu stellen und vermehrt öffentlich aufzutreten.

Ihr kommt allesamt nicht aus Mannheim. Habt ihr euch mittlerweile eingelebt?

Das stimmt. Wir kommen aus Nordrhein-Westfalen und aus dem Schwabenland. Der Anfang in Mannheim war nicht ganz einfach, aber die Leute sind super nett. Inzwischen ist Mannheim für uns schon ein Stück weit Heimat geworden.

Welche Ziele strebt ihr mit der Schlagzeugmafia noch an?

Derzeit stellen wir uns ein bisschen breiter auf. Wir bringen ein Buch heraus mit Stücken und Anregungen für Schlagzeuggruppen in Musikschulen. Gewissermaßen, um unseren eigenen Nachwuchs auszubilden (lachen). Für uns als Band wäre es ein Traum, einmal eine eigene Show in Las Vegas zu haben.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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