Politik durch die Frontscheibe

Von 
Martin Schaub
Lesedauer: 

Zum Thema: Parkhaus in der Römerstadt Ladenburg

Ein Parkhaus in der Römerstadt? Angesichts der immer sichtbarer werdenden Ursachen für ein sich wandelndes Klima wird auch ein Wort wie „Verkehrswende“ nicht nur eine Worthülse, sondern findet auch in der Umsetzung in die Praxis immer neue Beispiele für verkehrspolitische Alternativen. Da verwundert es doch sehr, wenn sich Gemeinderäte , so in Ladenburg zu sehen (CDU und SPD), zu einer Koalition der Rückwärtsgewandten in Sachen Verkehr zusammenschließen und für Ladenburg ein Parkhaus fordern. Das ist Politik von Autofahrern durch die Frontscheibe des eigen Pkw.

Diesem Denken muss man sich entgegenstellen und die zukunftsfähigen Konzepte vorlegen: „Autofreie Stadt“ heißt die Devise; wer als Nicht-Autofahrer einkaufen oder sein Auto stehen lassen möchte, braucht Radwege oder ein Ruftaxi für Transporte, keine Parkplätze auf der Bleich (war auch schon Thema) oder gar ein Parkhaus.

Auf dem brachliegenden Gelände westlich des Ladenburger Bahnhofs ist Platz für Park-and-Ride, wenn erst einmal der Wildwuchs zurückgedrängt ist. Um von Mannheim-Käfertal oder Wallstadt mit dem Regionalverkehr nach Frankfurt oder Stuttgart zukommen, dauert es 45min bis zum Mannheimer-Hauptbahnhof. Nach Ladenburg zum Bahnhof keine Viertelstunde Stunde, und wenn dann öffentliche Parkplätze direkt vorhanden sind, trägt das nachdrücklich zur verstärkten Nutzung des ÖPNV bei.

Copyright © 2024 Mannheimer Morgen