Zum Artikel „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ 70 Jahre lang nichts getan

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Unter den vielen Verbrechen, die Deutschland wider die Menschheit verübt hat, wäre das der Arbeit, zu der die Insassen von Konzentrationslagern und die Verschleppten aus den überfallenen Nachbarstaaten in deutschen Großfirmen (Continental, Krupp, Thyssen, Stinnes, Daimler, Freudenberg und so weiter) unter Androhung von Folter, Schmerzen und Mord gezwungen worden waren, am ehesten zu sühnen gewesen.

Die Täter, der deutsche Staat und seine Unternehmer, hätten den überlebenden Zwangsarbeitern oder ihren Erben nur den vorenthaltenen Lohn, verzinst, auszuzahlen, die Kosten für die Behandlung dauernder Gesundheitsschäden zu übernehmen und ein Schmerzensgeld in der Höhe, die unter ihresgleichen für Beleidigungen zugemessen wird, anzuweisen brauchen.

Mitschuld in Dokumentation

Sie haben es 70 Jahre lang nicht getan und als sie anfingen – nach 40 Jahren –, sich der Entsorgung ihrer Vergangenheit zu widmen, lieber an jedem Pissoir eine künstlerisch wertvolle Gedenktafel angebracht, als auch nur einen Euro freiwillig an die Geschundenen herauszurücken.

Jetzt lassen sie sich ihre Mitschuld mit feinen professoralen Worten in die Firmendokumentation schreiben. Wichtig für die Öffentlichkeit wäre es aber doch zu wissen, wie es sich diese Firmen tatsächlich vorstellen, den durch die unheilvolle Zusammenarbeit zwischen dem Nazi-Faschismus und dem deutschem Großkapital (Continental, Krupp, Thyssen, Stinnes, Daimler, Freudenberg) entstandenen Schaden, ideell und materiell wiedergutzumachen. (von Peter Hawe, Weinheim)

Info: Hier geht's zum Originalartikel "Nationalsozialistischer Musterbetrieb"

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