Die Tatsache, dass der Anteil der Radfahrer in Mannheim nicht wächst, wundert mich nicht. Ich bin ein begeisterter Radfahrer und fast täglich mit dem Rad unterwegs. Und täglich ärgere ich mich über zugeparkte Radwege und die Benachteiligung der Radfahrer an ampelgeregelten Kreuzungen.
Wenn man bei der Stadtverwaltung glaubt, allein durch den Bau von neuen Radwegen und Fahrradstraßen den Radfahreranteil zu vergrößern, erliegt sie einem Irrtum. Solange die Stadtverwaltung nicht dafür sorgt, dass die vorhandenen Radwege auch für Radfahrer benutzbar sind, wird sich an der Situation nicht viel ändern. Es muss vorrangig dafür gesorgt werden, dass die Radwege nicht als Parkplatz missbraucht werden.
Die beste Möglichkeit wären mechanische Hindernisse, die das Parken auf Radwegen verhindern. An den besonders neuralgischen Punkten sollten Absperrstangen oder Zinnen am Bordstein angebracht werden. Wenn Absperrstangen aus optischen Gründen nicht infrage kommen, muss man halt häufiger den kommunalen Ordnungsdienst kontrollieren lassen (mehrmals am Tag) oder er muss bereit sein, falsch geparkte Fahrzeuge vom Radweg abschleppen zu lassen.
Kritische Situationen
Häufig bleibt Radfahrern nur die Alternative auf den Gehweg auszuweichen, was natürlich wieder zu Ärger mit den Fußgängern führt. Besonders kritisch ist das Falschparken auf Radwegen, auf denen das Fahren in beiden Richtungen ausdrücklich durch entsprechende Beschilderung erlaubt ist. Allein im Stadtteil Käfertal gibt es zwei kritische Radwege. Nummer eins ist in der "Kallstadter Straße". Hier ist der Radweg fast immer rund um die Uhr zugeparkt. Die zweite kritische Stelle ist "Auf dem Sand" vor dem Sanitätshaus Kocher. Hier fehlen eindeutig eine Menge Parkplätze, da sich in dem Haus auch noch mehrere Arztpraxen befinden. Hier ist der Radweg tagsüber praktisch gar nicht benutzbar. Die Stadt sollte hier auf die Grünfläche zwischen Radweg und Straße verzichten und Parkplätze anlegen.
Paul Metzmaier, Mannheim
