Leserbrief: Zum Thema Ausweitung des Leinenzwangs für Hunde Aktive Mitarbeit angeboten bei Lösung des Problems

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Offener Brief an die Gemeinderatsmitglieder von Kreuzwertheim: Sehr geehrte Gemeinderatsmitglieder, am Dienstag, 24. März, waren Reinhold Ellsässer, Birgit Dombrowski und ich bei Bürgermeister Horst Fuhrmann, um mit ihm über die Gründe für die Ausweitung des Leinenzwangs für Hunde zu sprechen.

Es haben sich mit uns noch andere Hundebesitzer gefragt, warum diese erhebliche Verschärfung erfolgt. Auf Basis welcher Grundlagen haben Sie diese Entscheidung getroffen? Auch nach dem Gespräch mit Bürgermeister Fuhrmann sind uns die Hintergründe nicht bekannt.

Folgende Fragen wurden von uns gestellt: 1. Welche Vorfälle haben sich seit Erlass der Satzung vom 2. März 2004 ereignet, die so gravierend waren, dass jetzt auch die Wege außerhalb der bebauten Ortslage gesperrt werden? 2. Liegen Personen- oder Wildschäden vor? 3. Warum wurden Hundehalter nicht auch im Vorfeld befragt oder konnten zu Vorwürfen Stellung nehmen? 4. Warum wurden 2004 keine Leinengebotsschilder im Mainvorland aufgestellt, als auch die "Hundetoiletten" installiert wurden? Wie sollten Ortsfremde von der Leinenpflicht erfahren?

Laut Bürgermeister Fuhrmann liegen Beschwerden von Privatpersonen vor, die sich durch freilaufende Hunde belästigt fühlen, Personenschäden sind nicht vorgekommen.

Uns würde hier interessieren: Wann und wo haben sich diese Vorfälle ereignet? Des Weiteren teilte Herr Fuhrmann uns mit, dass bei den Jägern Beschwerden von Grundstückseigentümern über Wildschweinschäden auflaufen und im Forst eine erhöhte Anzahl von Verbissspuren durch Wild festzustellen ist.

Grund hierfür sind hohe Wildbestände, die normalerweise durch eine Jagd dezimiert werden. Die Jagd muss aber außerhalb des Waldes auf Freiflächen erfolgen, und hier kommt nun der Hund ins Spiel. Die Jäger können die Jagd nicht ausüben, weil es freilaufende Hunde gibt. Vorfälle mit wildernden Hunden hat es nicht gegeben, kein Wild wurde von Hunden gehetzt oder angefallen.

Dazu möchten wir nur Folgendes anmerken: Bei einer Jagd wird das Jagdgebiet gesperrt. Und zwar für alle: Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Autofahrer, Hundehalter mit oder ohne Hund an der Leine. Was ändert sich also durch die Anleinpflicht?

Jeder Hundebesitzer hat mit der Anschaffung des Tieres auch die Verantwortung dafür übernommen. Wir bitten daher um Ihr Gehör und die Möglichkeit, diese Verantwortung auch ausüben zu können. Als mündiger Bürger möchten wir das "Problem" nicht an die Gemarkungsgrenzen verlagern, sondern Lösungen anbieten.

Unsere Vorschläge: Die Ausweitung der Anleinpflicht wird zurückgestellt und vorerst in den alten Grenzen (zwischen den Brücken und im bebauten Ortsgebiet) belassen. Im Mainvorland sollten endlich Schilder aufgestellt werden, die auf die Anleinpflicht hinweisen.

An den weiter beabsichtigten Strecken werden ebenso Schilder aufgestellt, die Hundebesitzer darauf hinweisen, dass hier auf Kinder, Fußgänger, Jogger und Fahrradfahrer Rücksicht zu nehmen ist und Hunde vor Begegnungen anzuleinen sind.

Die Hundebesitzer bilden einen Rat oder Schlichtungsstelle (Kombination von Rat und Gemeinde), der bei negativen Vorkommnissen einzuschalten ist und sich der Lösung des Problems annimmt.

Der ins Spiel gebrachte VDH-Hundeführerschein für bestimmte Hunderassen wäre eine zusätzliche Variante, die dem Zusammenleben aller förderlich wäre. Denn dieser beinhaltet Gehorsam und Sozialverträglichkeit der Hunde.

Zur Vermeidung der lästigen Kothaufen und Sauberhaltung der Wiesen sollten, wie bereits im letzten Jahr von uns angeregt, einfache Abfallbehälter aufgestellt werden.

Mit diesem Schreiben bieten wir Ihnen unsere aktive Mitarbeit an und freuen uns, wenn Sie von unserem Angebot Gebrauch machen. "Diejenige Gesellschaft ist die menschlichste, die mit den wenigsten Gesetzen funktioniert."

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