Leserbrief - Zu "Barack Obamas großzügige Töchter" (FN 22. Juni) Andere Länder, andere Sitten

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Der Verfasser des Textes, Rudi Wais,erwartet in seinem Artikel, dass Kinder, Obamas Töchter, wissen, was ihm als Erwachsener anscheinend unbekannt ist, nämlich "wie benehme ich mich woanders". Sasha und Malia Obama sind weder verschwenderisch aufgetreten noch haben sie Mamas Kreditkarte überstrapaziert, wie in dem Text suggeriert wird.

Sie haben genau so gehandelt, wie man es auf der anderen Seite des großen Teiches von Ihnen erwartet hätte. Nicht mehr und nicht weniger: Das Trinkgeld in den USA beträgt üblicherweise 15 Prozent des Rechnugsbetrages und ist integraler Bestandteil des Einkommens in Gaststätten. B

Bei einer Rechnung von 25 Euro wären dies 3,75 Euro Trinkgeld, Obamas Töchter gaben mit 8 Euro aufgerundet das Doppelte. Dieser Betrag ist nach amerikanischer Denke angemessen, und zwar begründet sowohl durch Ihren "Prominentenstatus" als auch durch den Mehraufwand für das Personal, der durch ihren Besuch als Präsidentenkinder verursacht wird. Es ist davon auszugehen, dass Sasha und Malia genau so gehandelt haben, wie es Mama ihnen gesagt hat, was für ein gutes Elternhaus spricht.

Bleibt dem Verfasser des Textes zu wünschen, dass er sich in einer amerikanischen Gaststätte nicht nach deutschem Strickmuster verhält und dann am nächsten Tag in der Zeitung steht. Von einem überregionalen Teil einer Tageszeitung ist eine differenziertere Sichtweise zu erwarten!

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