Arglistige Täuschung im Rosengarten

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Zum Artikel „Ein Phantom sehnt sich nach Liebe“ vom 6. Februar:

Was mit großer Vorankündigung zu der Aufführung „Das Phantom der Oper“ mit Starbesetzung Deborah Sasson über die Bühne im Rosengarten ging, kam eher einer arglistigen Täuschung des Publikums gleich. Die besagte Aufführung hatte mit dem von den Zuschauern mit viel Vorfreude erwarteten großartigen Musical von Andrew Lloyd Webber leider rein gar nichts zu tun. Ein Plagiat, basierend auf derselben Story –die ist alt und frei von Aufführungsrechten.

Keine Hits von Lloyd Webber

Als aber dann die von allen Zuschauern erwarteten Hits des Welterfolges von Lloyd Webber gänzlich ausfielen und im Laufe des Spektakels klar wurde, dass die gesamte Musik nichts mit dem Original zu tun hatte, war das ein herber Schlag. Da wurde einem klar: Es wäre wohl in diesem Falle auch mit erheblichen Mehrkosten für die entsprechenden Lizenzen verbunden gewesen; stattdessen wurde ersatzweise nicht mit lizenzfreien Arien von Mozart bis Bizet gespart – etwas Gesang musste ja schon dabei sein.

Weit entfernt vom Original

Erst das genaue Studium des Programmhefts im edlen Hochglanz-Layout (das war leider erst vor Ort möglich, nachdem die Karten für teures Geld erworben worden waren) entlarvten das „maligne“ Marketingkonzept: „Neuinszenierung“ umfasst hier eben vor allem die „Neuerfindung“ der Musik um die bekannte Story – und dies weit entfernt von der Genialität des Originals. Nur ein Beispiel: Statt des Titelsongs „The Phantom of the Opera“ mit der bekannten Orgelbegleitung im Kellergewölbe der Pariser Oper kam die Bach’sche Toccata in d-Moll zum Einsatz – auch mit Orgel, dafür aber lizenzfrei.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2Ep16OK

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