Auf Antisemitismus hinweisen

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Zum Kommentar „Die böse Saat“ vom 7. Dezember:

Merkels Appell in Auschwitz („Wir dürfen niemals vergessen“) ist nicht deshalb wichtig, wie Kommentator Walter Serif meint, weil immer weniger Deutsche unter uns sind, die den Holocaust überlebt haben, sondern weil er die Verlogenheit deutscher Politik enthüllt. Die Kanzlerin ruft zum Kampf gegen den Antisemitismus auf, hat aber erstaunlicherweise nichts dagegen, dass Deutschland in der Versammlung der Vereinten Nationen jeder antisemitischen Resolution zustimmt.

Um es deutlich zu formulieren: Jede „Israelkritik“, die mit dem Wunsch nach Vernichtung des Staates Israel verbunden ist, stellt nichts anderes als Antisemitismus dar. Gleichzeitig mit dem Besuch Merkels in Auschwitz findet in Berlin eine Konferenz statt, auf der einige hundert Palästinenser wieder „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“ fordern werden. Die Innenverwaltung der Stadt Berlin erklärt, die Zusammenkunft sei den Behörden bekannt, nichts deute auf einen gewaltsamen Verlauf hin, im Übrigen handle es sich um eine geschlossene Veranstaltung. Deswegen sei es schwer, Verstöße gegen das Grundgesetz oder antisemitische Verlautbarungen festzustellen.

Forderung unterstützen

Noch Fragen? „Wir alle müssen dafür sorgen, dass Juden nicht aus Angst Deutschland verlassen“, schreibt Serif am Schluss seines Kommentars. Diese Forderung kann ich nur unterstützen, aber dann ist es notwendig, nicht allein auf den rechtsextremistischen, sondern in gleicher Weise auf den linksextremistischen, den muslimischen und den Antisemitismus der Bundesregierung hinzuweisen.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/36KHdj0