Aufforsten ist zu begrüßen

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Hoch gewachsene Kiefern-Bäume im Käfertaler Wald: in Mannheim Um den Erhalt und die Neupflanzung von Bäumen ging es im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats. © Tröster

Zum Artikel „Harsche Kritik von Greenpeace“ vom 5. Februar und Zum Artikel „Zustimmung zum Baumschutz – und zu nötigen Fällungen“ vom 7. Februar:

Selten habe ich im Ton so unverschämte, dafür inhaltlich so dürftige Auslassungen eines Repräsentanten der Grünen und der Organisation von Greenpeace gelesen, wie die vom vergangenen Mittwoch im „Mannheimer Morgen“ zu den Maßnahmen der Mannheimer Forstverwaltung im Dossenwald.

Pflanzen wären eingegangen

Es wird behauptet, es wäre besser gewesen, den Wald sich selbst zu überlassen, denn Winterlinden, Birken und Traubenkirsche hätten sich selbst vermehrt. Natürlich hätten die sich selbst vermehrt, sie wären aber sehr bald schon wieder eingegangen. Die Birken und die spätblühenden Traubenkirschen (Prunus padus) sind die ersten, die Trockenzeiten zum Opfer fallen, wie jeder letztes Jahr überall beobachten konnte. Überlässt man diese Art Wald sich selbst, so hat man in Zukunft keinen Wald mehr, sondern unansehnliches Niederwaldgestrüpp, wie es vorhanden war, bevor die Sanddünenflächen aufgeforstet wurden.

Neues Grün kultivieren

Die Wälder auf den Rheindünen sind ja keine Naturverjüngung, sondern so wie sie jetzt stehen, alle aufgeforstet. Es wird weiterhin bemängelt, dass man das Holz auf bestimmten Flächen aufgearbeitet und verkauft hat, anstatt es als Totholz vor Ort zu belassen. Man kann nur ganz schlecht neue Kulturen anlegen, wenn nicht das meiste Holz ausgeräumt ist und die Flächen zugänglich sind.

Das Beste, was man tun kann

Und schließlich war es sicherlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt – und das zurecht –, der zum Verkauf des angefallenen Holzes führte. Die Stadt will also auf den durch Trockenheit freiwerdenden Flächen nun aufforsten, und zwar unter anderem mit Zedern, Roteiche, Baumhasel, Esskastanie und anderen mehr Trockenheit vertragenden Baumarten, und das ist nur zu begrüßen. Das ist das Beste, was man machen kann.

Man erhält ein funktionierendes, der zunehmenden Trockenheit trotzendes Waldökosystem und einen richtig herrlich anzuschauenden Wald aus Baumarten, die man in Deutschland als Waldbäume nur an wenigen Stellen oder gar nicht sehen kann. Also, ich kann das nur begrüßen und finde großartig, was die Mannheimer Forstverwaltung schon unternommen hat und weiter in die Tat umsetzen will.

In Ihrem Artikel haben Sie weitere wichtige Fakten zu Fällungen in der Feudenheimer Au vergessen: Es wurden folgende Zahlen genannt für die Baumfällungen auf dem Hochgestade: Es gibt wohl rund 130 bis 140 Bäume, davon müssen 30 bis 35 Bäume für die Rampe fallen und zehn bis 15 für die Aussichtsplattform.

In anderem Zusammenhang musste ich für unseren Freundeskreis in Haifa das Wort „Landschaftsschutzgebiet“ ins Englische übersetzen: „Nature Reserve“. Übersetzt man zurück ins Deutsche kommt Naturreservat heraus. Vielleicht sollten wir statt Landschaftsschutzgebiet in Zukunft das Wort „Naturreservat“ benutzen. Das ist den meisten Leuten geläufiger, da es auch häufig in den Medien erwähnt wird. (Walter Rippberger, Mannheim)

Lauter Aufschrei wäre hörbar

Man stelle sich vor, in Südamerika oder Timbuktu würden in einem Naturreservat Bäume gefällt für einen Radweg (anstatt vorhandene Wege auszubauen) und weitere Bäume für Dinge, die die Natur im Naturreservat nicht vorgesehen hat, und die einen schwerwiegenden Eingriff in Flora und Fauna und nicht zuletzt ins Klima des Reservats bedeuten. Der Aufschrei der Bürgerschaft wäre wohl bis ins Rathaus in Mannheim zu hören. (Heike Reiser, Mannheim)

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2uHgZ3 und http://bit.ly/39vOSD0