Aus dem Alltag eines Rentners

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Zum Thema Rente:

Den Alltag beginnt er in der Früh, er erhebt sich mit viel Müh. Er wäscht sich ab und zieht sich an, dass er die Zeitung holen kann.

Die Frau derweil den Kaffee macht, s’isch höchste Zeit, gleich is es acht. Er hört die Nachrichten un den Wetterbericht, ja schnell, die versäumt man nicht. Der Seehofer macht der Antschi Szene, ich will net alles hier erwähne. Wie der sie hat schon nunnergmacht, kä Wunner, dass do käner lacht. Die müht sich ab un steht ihr’n Mann, käner frogt, ob’s der Bayer besser kann, Nun ja, ich hör jetzt uff mit Politik, ma soll nach vorne guckä un net zurück.

Mittlerweil is Mittagszeit, die Fraa ruft zum Essen, alles steht bereit. Unn wenn des gut is, Ihr soll’s wisse, do frog ich, warum Rentner noch klage misse. Den Nachmittag beginnt er mit Schlaf, den ma jo net störe darf. Plötzlich hot was stark geroche, die Fraa, sie is beim Kaffekochä. Mit dä Aache dut ma suchä, Fraa, hosch net ä Stückche Kuche. Ihr Blick is streng und garnett ohne. Du bist bei mir doch beim betreute Wohne.

Jetzt guck ich uff dä Fernseh, do kummt Kaffee oder Tee. Danach isch Fußball angesagt, so än Rentner is geplagt. Die Zeit vergeht, es is gleich Achte, die Nachrichte muss er ach betrachte. Ä Liebesgschicht kummt gleich danach, für was guckschdä sowas ach. Unsere Zeit, die isch vorbei, nimm von deine Tablette gleich drei. Vergess a net dei Tropfe, sunscht is verlorä Malz un Hopfä. Der Tag isch zu End, nun geht’s ins Bett, da ma ja sonst nix mehr zu duhe hätt.

So geht’s weiter Tag für Tag, ich nix mehr zu berichtä hab. Schloft nun gut, Ihr liewä Leit, des war der Rentnerbericht für heit. Und so verbleibt nun unsereins, eier Rentner, der Zimmermann Heinz.

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