Aus übergestülpter Technikabhängigkeit befreien

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Zum Debattenbeitrag „Wissen wir noch, was unsere Bedürfnisse sind, Herr Haberl?“ vom 28. Dezember:

Sie spiegeln, ernüchternd und glasklar, eine verhetzte Gesellschaft. Sie ist getrieben von glitzernden, uns permanent beschleunigenden Ereignissen, die zu scheinbar unabdingbar notwendigen Wünschen stilisiert werden. Was aber fehlt, was den Kummer, die Angst hervorbrechen lässt, ist, dass es unter diesen Oberflächen weiterhin unbefriedigte, verborgene, nicht-kommerzialisierbare Wünsche, Träume, Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit, nach Zuwendung, nach Stille, nach Empathie und Herzenswärme gibt, aber eben auch den fehlenden Mut, diese seelischen Qualitäten zu zeigen, mutig, selbstbewusst, bekennend. Ja, es gibt sie weiterhin, diese technikfreien Zwischenwelten, die, nicht manipulierbar, rundum, nicht dröhnend, nicht glitzernd immer da sind – wartend, auf uns wartend, immer uns zugewandt, wenn wir lernen, neu lernen, uns aus der einhüllenden, passivierenden, uns permanent übergestülpten Technikabhängigkeit zu befreien.

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Diese Befreiung steht an, die Kraft unter den Oberflächen ist nur verdrängt. Wer den Blick dafür hat, erkennt: Auch diese Epoche der technologischen Entmündigung wird von einem neuen Aufbruch, einer Transformation abgelöst werden – der Trost ist nahe, wir kommen durch die Tristesse eines verhetzten Alltags durch, wir müssen nur anfangen, jeder für sich, an seinem Ort, gleich nebenan.

Ein sehr guter Artikel „Wissen wir noch, was unsere Bedürfnisse sind, Herr Haberl?“ lese ich nicht nur einmal. Den hebe ich mir auf und lese ihn immer mal wieder, weil ich ihn sehr gut finde.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2Q6YGg6