Beiträge für ausländische Studenten logisch

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Zum Artikel "Bauer stößt auf Kritik bei den Grünen" vom 8. Oktober:

Wenn Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) jetzt Studiengebühren für Studenten aus Nicht-EU-Staaten und für Zweitstudien vorschlägt, dann heißt das doch, dass die Abschaffung der Studiengebühren vor vier Jahren keine so gute Entscheidung war. Die Hochschulen hatten damals die wegfallenden Einnahmen mit Nachdruck kritisiert, da die Kompensation durch das Land nur einen Teil des finanziellen Verlustes ersetzte.

Es kommt ja nicht oft vor, dass in der Politik Fehlentscheidungen indirekt zugegeben und korrigiert werden, insofern sollte der Vorschlag der Ministerin zunächst ideologiefrei und sachlich diskutiert werden. Deutsche Studenten müssen im Ausland zum Teil horrende Studiengebühren zahlen, beispielsweise in London 11 000 Euro, Studenten aus Nicht-EU-Staaten sogar 20 000 Euro im Jahr. In Hongkong müssen ausländische Studenten umgerechnet 90 000 Euro aufbringen, in den USA können es rund 60 000 Euro werden.

Vom Steuerzahler finanziert

Dagegen sind Theresia Bauers Vorschläge geradezu Peanuts. Anzumerken ist, dass man sich in den meisten Ländern um ein Stipendium bewerben kann, so dass ein Auslandsstudium erschwinglich wird. Das heißt, ausländische Studenten können sich in ihrem Heimatland für ein Stipendium in Deutschland bewerben. Die Hochschulen werden von den Steuerzahlern mitfinanziert, insofern ist es nicht unlogisch, einen Beitrag von ausländischen Studenten zu erheben, da sie hier keine Steuern zahlen und nichts zur Hochschulfinanzierung beitragen. Oder es wird auf Studiengebühren verzichtet, aber dann auch an ausländischen Universitäten. Da dies utopisch ist, müssen realisierbare Lösungen gefunden werden.

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