Bürgerbeteiligung nichts weiter als Bürgerruhigstellung

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Zum Artikel "Quartier gegen drohendes Standort-Aus" vom 10. Oktober:

Wie war das noch mal mit den strategischen Zielen der Stadt Mannheim und dem Thema Bürgerbeteiligung? Es gab tatsächlich Mitbürger, die glaubten, das sei ernst gemeint, und die sich deshalb in vielen Workshops an der Ideenfindung zur Gestaltung des Alten Messplatz und seines Umfeldes beteiligten. Aber Verwaltung und Gemeinderat in Mannheim ticken in dieser Beziehung nicht anders als die in anderen Städten, wie z. B. Regensburg oder Stuttgart. Auch dort wird Bürgerbeteiligung eher als Bürgerruhigstellung verstanden und man denkt gar nicht daran, die Ergebnisse von Beteiligungsprozessen auch ernsthaft umzusetzen.

Dass damit Frust und Politikverdrossenheit erzeugt wird, kümmert die Verantwortlichen wenig. Man handelt gern nach der Devise "was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern". Also wird wohl das Parkhaus N 2 abgerissen und die neue Stadtbibliothek dort hin gebaut. Auf dem dann nicht mehr benötigten Gelände am alten Bahnhof in der Neckarstadt kann man ja den Trinkertreff errichten, für den doch schon lange ein geeigneter Standort gesucht wird. Die zu erwartenden Proteste der Neckarstädter würden im Rathaus sicher niemand aus der Ruhe bringen. Man muss ja nur in den Werkzeugkasten der Bürgerbeteiligung greifen und schon kehrt Ruhe ein - oder nicht?

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