Calhanoglus peinliche Aktion

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Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu auf einem Archivbild. © dpa

Zum Kommentar „Calhanoglus Fehltritt“ vom 14. Oktober:

Mit Befremden habe ich Ihren Kommentar gelesen. In der Sache bin ich vollkommen bei Ihnen. Aber die Aussage, die Stadt Mannheim sei bei der Vermittlung demokratischer und menschlicher Werte an einem ihrer jungen Bürger offenbar krachend gescheitert, erachte ich für eine bodenlose Frechheit. Zeichnet sich eine Kommune für jeden Fehlgeleiteten, der sich im Laufe seines Lebens daneben benimmt, verantwortlich?

Ist Ihnen einmal aufgefallen, dass entsprechende Eklats, Reus fährt ohne Lappen, Ribery prahlt mit vergoldetem Steak und so weiter in anderen Sportarten nur selten vorkommen? Liegt es nicht vielmehr daran, dass das ganze System Fußball mittlerweile aus dem Ruder gelaufen ist? Völlig überbezahlte, meist geistig unreife und vor allem unselbstständige Menschen, die von klein auf hinten und vorne alles rein geschoben bekommen, die für jeden Handgriff einen Manager oder ein Kindermädchen haben, und die vor allem dank Journalisten wie Ihnen in der Öffentlichkeit als Gottgleich dargestellt, angehimmelt und hofiert werden. Grenzen bekommt ein solcher Mensch allenfalls durch seine Physis aufgezeigt. Ansonsten muss er sich – sofern er dazu überhaupt in der Lage ist – keine Gedanken machen, er ist ein Star, für ihn ist alles erlaubt.

Die Aktion war peinlich und dumm und zeichnet ein Bild vom Charakter dieses Menschen. Nicht mehr und nicht weniger. Aber Mannheim soll mitverantwortlich sein? Mir wird schlecht, wenn ich so etwas lese.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/33yMAAm