Dann gäbe es keine Minister ...

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Zum Leserbrief „In der Politik zählen nur persönliche Ambitionen“ vom 19. März:

Herr Rudolf beklagt in seinem Leserbrief das vielfach fehlende Fachwissen der sogenannten Staatslenker. Auf den ersten Blick möchte man Herrn Rudolf Recht geben, denn wie sollte ein Bundesverkehrsminister ohne wirkliche Fachkenntnisse die richtigen Entscheidungen herbeiführen? Wenn wir Wähler diese Kenntnisse zur Voraussetzung für die einzelnen Ämter machen würden, gäbe es bei uns keine Minister.

Um bei diesem Beispiel zu bleiben, müsste der Minister diese Aufgabengebiete aus dem Effeff beherrschen: Verkehrsinfrastruktur, Verfügbarkeit moderner Breitbandnetze, rechtliche Ordnung und Gewährleistung der Sicherheit der jeweiligen Verkehrsträger, Planung und Finanzierung von Investitionen zur Erhaltung und zum Ausbau der Infrastrukturen. Um bei einem der derzeitigen Probleme zu bleiben, müsste der Verkehrsminister das Detailwissen rund um Dieselmotoren besitzen, um mit den Fahrzeugherstellern die Lösungen zu diskutieren. Der Minister müsste sich demnach auch mit den innermotorischen Abläufen oder den Anforderungen an eine Motoren-Gießerei auskennen.

Detailwissen der Mitarbeiter

Und so nebenbei sollte er auch Fachmann für das Thema Pkw-Maut sein. Derartige Universalgenies gibt es nicht. Denn wenn dem so wäre, könnte ein Ministerium auf den Minister als den Alleskönner reduziert und alle Aufgaben perfekt erledigen. Damit könnte auch sehr viel Geld gespart werden. Nein, das bliebe ein Traum! Ein Minister verfügt über einen großen Mitarbeiterstab, der das Detailwissen haben und die notwendigen beziehungsweise wünschenswerten Fachaufgaben zügig und sauber abarbeiten sollte. Die Ergebnisse müssen dann so aufgearbeitet und präsentiert werden, dass sie sachlich korrekt, inhaltlich logisch und klar verständlich sind.

Ein Staatslenker muss die Fähigkeiten besitzen, Aufgaben klar zu formulieren, zu delegieren und logisch zu denken. Es ist selbstverständlich, dass der Minister anhand der Vorlagen die Zusammenhänge erkennen und auch erklären kann.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2ISujUZ