Zum Debattenbeitrag „Brauchen wir in Deutschland ein generelles Tempolimit, Herr Meyer-Pyritz?“ vom 23. November:
Es gibt nur eine Antwort zu diesem Thema. Der Feuerwehrmann Martin Meyer-Pyritz hat mit allem Recht. Unsere Strafen sind gerade im Straßenverkehr viel zu harmlos. Man denke auch nur an die Autoposer-Szene. Und an alle, die sich sonst einfach nicht an die Regeln halten, wie etwa Fußgänger oder auch gerade Radfahrer. In anderen Ländern gehen die Strafen prozentual nach dem Verdienst. Das tut weh!
Dieser Artikel kann nur als qualifiziert und vollkommen richtig eingestuft werden! Es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten hinzuzufügen:
1. Die Autofahrer kennen die Gesetze der Physik nicht und lernen diese auch nicht in der Fahrschule. Damit beherrschen sie ihr Fahrzeug nicht in allen Situationen – oder anders gesagt: Nach meiner Erfahrung können 90 Prozent aller Fahrer nicht Auto fahren!
2. Hohe Geschwindigkeit verleiht das Gefühl von Macht, und es ist ein „berauschendes Gefühl, Macht zu haben“ (Zitat Henry-Kissinger-Memoiren).
3. Auch in Deutschland gibt es Korruption, nur nennt man das bei uns verharmlosend „Parteispende“. Die Automobil-Lobby geht in der Bundesregierung mit entsprechendem Beispiel voran – die Gier nach Gewinn ist ihr wichtiger als der Tod, und deshalb verhindert sie ein Tempolimit: Niemand kauft doch ein Auto mit 200 PS, das nur 130 Stundenkilometer fahren darf!
Martin Meyer-Pyritz muss man einfach danken für seinen engagierten Beitrag gegen das Übel der teilweisen kriminellen Raserei auf unseren Autobahnen. Ich bin häufig für eine Autovermietung unterwegs, auch mit PS-starken Porsches, Mercedes, Audis und so weiter und wäre durchaus in Versuchung, einmal das Gaspedal kräftig durchzutreten, was aber keine Option für mich ist.
Den PS-Fetischisten, die sich rücksichtlos den Weg bahnen, ohne einen Gedanken an das Leben anderer oder ihr eigenes zu verschwenden, muss man einfach Einhalt für ihr, ja, asoziales Verhalten gebieten. Viel höhere Strafen und ein generelles Tempolimit sind einfach das Gebot der Stunde.
Wenn die Politik dies nicht umsetzen will, macht sie sich mitschuldig. Martin Meyer-Pyritz gebührt höchste Anerkennung für diesen Beitrag, der denen, die es betrifft, die Augen öffnen sollte.
Info: Originalartikel unter http://bit.ly/33njnb8