Leserbrief - Zur Diskussion um Windkraftanlagen Dem Klima nützen sie nichts

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Wir wollen und brauchen keine neuen Windräder!!! Im Jahr 2013 deckten die vielen Windkraftanlagen, die wir in Deutschland jetzt schon haben, gerade mal 8 Prozent des deutschen Strombedarfs.

Die Aussage der Windradbefürworter "Wenn Ihr keine Atomkraftwerke wollt, müsst Ihr Euch mit Windrädern abfinden" ist so gesehen, schlichtweg falsch. Das wird zwar allerorts nachgebetet, doch es ist wichtig, nicht alle Aussagen diesbezüglich anzunehmen, sondern sie zu hinterfragen und sich umfassend zu informieren. Jeder ist aufgefordert sich einzubringen.

Es geht hier um viel, es geht um eine völlige Umgestaltung unserer Umwelt, die wir nicht für eine unrentable Methode der Energieerzeugung opfern sollten.

Fakt 1: Windräder liefern nur Strom, wenn der Wind weht. Statistisch liefern die Windkraftanlagen in Baden-Württemberg Strom an 1252 von 8760 Jahresstunden - bezogen auf die Nennlast. An 7500 Stunden ist Windstille und somit kein Strom zu erwarten, gleichgültig wie viele Windräder im Land stehen.

Fakt 2: Der überschüssige Strom, der von den zu vielen Windrädern an Tagen mit viel Wind erzeugt wird, kann nicht gespeichert werden (dazu müsste es zum Beispiel viele gigantische Wasserspeicher geben, doch diese bedeuten eine weitere massive Umweltzerstörung und sind ebenfalls unwirtschaftlich). Für die Flauten müssen regelmäßig stromerzeugende Kraftwerke -derzeit Kohle und Gas - vorgehalten werden.

Daher ist es völlig sinnlos, nach Expertenmeinung und mit Daten belegt, weitere Windkraftanlagen zu bauen. Außerdem ist deren Bau mit einem sehr hohen Einsatz an Energie und Material verbunden. Es wird viel Fläche verbraucht und die versiegelten Böden verdrängen die vorhandene Vegetation und sie schaden der Tierwelt. Dem Klima nützen sie unterm Strich nichts.

Windräder die jetzt gebaut werden, haben nur einen Zweck: Es sind Renditeobjekte für Projektierer und Betreiber. Diese und die Landesregierung möchten am liebsten den Hohenlohe-Kreis und den Main-Tauber Kreis mit möglichst vielen Windrädern bestücken, möglichst noch, bevor die Subventionen gekürzt werden (Anfang des Jahres waren noch über 200 zu den Vorhandenen im MTK geplant, obwohl hier schon 20 Prozent der Anlagen von Baden-Württemberg stehen). Doch wer möchte hier dann noch leben?

Wegen der niedrigen Windhöffigkeit bei uns können die Investoren auf keine großen Gewinne hoffen. Daher ist es traurig zu sehen, wie unsere Landschaft immer mehr verschandelt, Wälder und Natur zerstört und die Lebensqualität von Mensch und Tier in Mitleidenschaft gezogen werden. So eine Energiewende kann nicht akzeptiert werden. Wir beklagen den Raubbau an den Regenwäldern und hier in unserem kleinen Landkreis soll dasselbe geschehen. Das Taubertal lebt vom Tourismus und dazu brauchen wir eine möglichst unberührte Natur und eine schöne Landschaft. Dieses wertvolle Gut dürfen wir nicht sinnlos zerstören lassen.

Um auf die Atomkraft verzichten zu können, brauchen wir eine intelligente Energiewende: effiziente Energieeinsparung und Investitionen in zukunftsträchtige Energieprojekte. Es gibt extrem spannende Technologien, doch die werden bei uns kaum erforscht, eher im Ausland. Bevor wir unsere Natur unwiederbringlich zerstören, sollten wir alle Chancen und Möglichkeiten nutzen, um nicht die Folgen einer umweltzerstörenden Energiegewinnung der Vergangenheit aufs Neue zu wiederholen. Alle Entscheidungsträger sollten sich nicht für den schnellen Profit, sondern für eine Energiewende entscheiden, die unsere wichtigste Ressource schont - die Natur.

Birgit Ebert, Jana Krenk, Roswitha Smid, alle Bad Mergentheim

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