Leserbrief - Zu „Agrarminister kritisiert Nabu“ (FN, 23. März) „Diese Überheblichkeit sucht ihresgleichen“

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Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU) hat den Pestizidbericht des Naturschutzbundes (Nabu) scharf kritisiert: „ Wie viele Herbizide, Fungizide oder Insektizide die Landwirte, Obstbauern oder Winzer ausbringen, gehe die Bevölkerung im Grund nichts an“.

Die Nahrungsmittel würden ja penibel kontrolliert. Das sagt ein Minister, der zuständig ist für Landwirtschaft und Ernährung!

Für wie dumm und unwissend hält der Minister die Bevölkerung!? Diese Überheblichkeit sucht ihresgleichen!

1. An vielen Orten in Deutschland ist die zulässige Höchstmenge an Nitrat im Grundwasser schon lange überschritten und kann nur durch Aufmischen (solange es noch geht) als Trinkwasser angeboten werden. Den Stickstoff aus dem Wasser zu holen, wird sehr, sehr teuer. Das werden die Generationen nach uns machen müssen.

Aber es geht den Verbraucher beziehungsweise Bevölkerung ja nichts an!

2. Experten warnen vor hohem Eintrag von Chemikalien und Pestiziden ins Grundwasser. Das kommt besonders auf durchlässigen Böden vor. Aber es geht den Verbraucher ja nichts an.

3. Regelmäßig warnt der Lebensmittelkontrolldienst vor überhöhter Dosis von Insektiziden auf Obst und Gemüse. Ebenso regelmäßig werden die Grenzwerte herauf gesetzt. Aber es geht den Verbraucher nichts an.

4. Was das umstrittene Glyphosat anrichtet, wieviel davon im Boden bleibt, kann man nur erahnen. Es geht die Bevölkerung auch nichts an.

5. Warum sensibilisiert er die Bevölkerung in Baden Württemberg nicht?

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