Leserbrief: Zum Thema "Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk" in Bad Mergentheim "Dreckschleudern" könnten ersetzt werden

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Für das Auenland hier in Bad Mergentheim ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Mikrogasturbine (ORC) und Holzhackschnitzeln aus der umliegenden Region als Brennstoff zu planen, ist absolut richtig und zukunftsorientiert notwendig. Die Präsentation dieser Planung am 25. Februar im Gymnasium mit einer Fülle wertvoller Hintergrundinformationen war in sich schlüssig und so schon in Ordnung.

Ein wenig unscharf wurde nur auf zu "erwartende große Energieabnehmer", hingewiesen und so entstand wohl bei etlichen Zuhörern der Eindruck, dass zusätzlich hier im Tal ein kleines Kraftwerk gebaut werden soll. Es wurde keineswegs deutlich gemacht, dass das ökologische Konzept der Anlage nur dann zum Tragen kommt, wenn etliche oder bisherige Energie-Großverbraucher in der Talaue, ihre jetzigen alten beziehungsweise veralteten Heizungsanlagen auch wirklich abschalten und ihre Wärme vom BHKW beziehen.

Entscheidend ist nicht, was diese neue Anlage theoretisch zu leisten vermag, sondern, was praktisch umgesetzt wird. Und offensichtlich arbeiten zum Beispiel die drei Schulen in der Au noch mit Heizungsanlagen, die einerseits richtig Energie vergeuden und andererseits in der heutigen Zeit als "Dreckschleudern", bezeichnet werden müssen. Hier würde durch das BHKW sehr bald einerseits Energie und Geld gespart und andererseits die existierende Luftverschmutzung tatsächlich verringert. Man darf durchaus davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit für die nahe Reha-Klinik, für das große Pflegeheim und für die angrenzenden großen Wohnkomplexe Überlegungen zu einer Sanierung deren eigener Heizungsanlagen anstehen.

Bei der Veranstaltung wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass solche BHKW's, auch das in Pfaffenhofen, unmittelbar an oder auch in den Wohngebieten errichtet wurden. Da ist es schon ein auffälliger Widerspruch, wenn man hier in der Au nach Standorten weiter außerhalb sucht. Der einzig richtige Standort ist die Fläche direkt östlich des Gymnasiums und der Turnhalle. Das Gymnasium ist ein hohes Gebäude, die hohe Fassade des BHKW ließe sich optisch zur Fassade des Gymnasiums passend gestalten, unter Einbeziehung des überragenden Schornsteins. Die drei offenen Seiten des BHKW wären ohne Probleme in die Umgebung einzubetten. Die Zufahrt zu der Anlage ist praktisch vorhanden: Die Au- und die Kopernikusstraße.

Das vom Stadtwerk Tauberfranken angedachte Wärmenetz würde mit diesem Standort keineswegs negativ beeinflusst.

Ein ganz wichtiger Punkt für den Betrieb dieses Holzhackschnitzel-Heizkraftwerks ist die Qualität der Hackschnitzel. Über eine praktikable Eingangskontrolle ist nachzudenken. Hackschnitzel aus den Grünstreifen neben stark befahrenen Autostraßen gehören wahrscheinlich nicht hier in die Au. Während und nach der Herstellung der Holzhackschnitzel dürfen keinerlei andere Stoffe beigemischt werden. Anlieferer müssten vertraglich dazu verpflichtet werden, entsprechende Sanktionen wären zu fixieren.

Aus Erfahrung: Der Betreiber sollte sich in den Verträgen mit den Lieferanten und/oder Transporteuren das Recht vorbehalten, jederzeit unangemeldet vor Ort kontrollieren zu dürfen.

Um auch die Energie belasteter Holzhackschnitzel nutzen zu können, böte sich ein gesondert zu errichtendes BHKW in einem der im Umkreis bereits vorhandenen Gewerbegebiete auf den Höhen an.

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