Effektiver Emissionshandel

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Zum Artikel „Energiepreise steigen – so oder so“ vom 30. April:

Immer wieder muss ich feststellen, dass die allgemeine Unkenntnis über den europäischen Emissionshandel ETS sehr groß ist. Leider haben Politik und Medien in der Vergangenheit versäumt, umfangreich über den Emissionshandel zu berichten und diesen zu erklären. Gut, dass Herr Kolhoff in seinem Artikel den ETS erläutert.

Niemand wird benachteiligt

Hierzu noch folgende Ergänzungen: Der Emissionshandel ist das effektivste und kostengünstigste Instrument, um CO2-Emissionen zu senken. Es erfolgen mittels Zertifikaten Mengenvorgaben für den CO2-Ausstoß, die jährlich nach einer vereinbarten Rate verringert werden. Der CO2-Ausstoß wird somit eindeutig mengenmäßig begrenzt, was bei einem Steuersystem nicht der Fall ist.

Durch den Handel mit den Zertifikaten im ETS wird erreicht, dass letztendlich immer dort CO2 eingespart wird, wo es volkswirtschaftlich gesehen am günstigsten ist. Niemand wird hierbei übervorteilt oder benachteiligt. Alle erfassten Energiesektoren sind gleich betroffen. Als ganz großes Plus kommt hinzu, dass der Emissionshandel die gesamte EU betrifft. Somit gibt es keinerlei Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Staaten.

Einsparung unbestimmt

Der Einspareffekt ist europaweit wesentlich größer als bei einem nationalen Steuersystem, vorausgesetzt es werden bei der jährlichen Reduktion der Zertifikate auch die Daumenschrauben entsprechend angezogen. Natürlich führt auch ein Steuersystem zu einer CO2-Einsparung. Die Einsparung bleibt hierbei aber unbestimmt, weil nur ein Preis, jedoch keine Reduktionsmenge vorgegeben wird.

Wenn dann die zusätzlichen Steuereinnahmen wieder an die Bürgerinnen und Bürger zurückgegeben werden, können diese wiederum mehr konsumieren und damit den CO2-Ausstoß über die Hintertür wieder erhöhen. Das ist natürlich bei sozial Schwachen verständlich, verringert aber den CO2-Einspareffekt.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2J7TJRV

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