Leserbrief - Zu "Dembélé macht die Borussia reich" (FN, 26. August) Eine ganz neue Dimension

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Ob Dembélé selbst auf die Idee kam, durch seinen Trainings-Boykott den Abgang zu Barcelona zu forcieren, oder ob er durch seinen Berater beziehungsweise gar Barca dazu ermuntert wurde, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls war dies eine ganz neue Dimension, einen noch vier Jahre laufenden Vertrag auf diese Weise aufzulösen. Die Borussia konnte zunächst nicht anders reagieren, als den Spieler mit einer Geldstrafe zu versehen und ihn vom Spielbetrieb zu suspendieren.

Da Dembélé bei Vereinsführung, Fans und Mitspielern erheblichen Kredit verloren hat, tat der BVB das einzig Richtige. Geschäftsführer Watzke rief für Barca die zweithöchste Ablösesumme mit 150 Millionen Euro auf.

Dembélé war unter Ex-Trainer Tuchel in einem Jahr zu einem Spitzenspieler gereift und hat seinen Marktwert in kürzester Zeit von 15 Millionen Euro (Borussia an Rennes) auf den heutigen Wert gesteigert. Deshalb musste sich Barça auch nicht über die Höhe der Ablösesumme wundern, denn dieser Verein selbst hat den neuen Wahnsinnsreigen mit 222 Millionen Euro für Neymar an Paris eröffnet. Für Dembélé hat Barça, sollte er vor dem Ablauf von 5 Jahren wieder einmal keine Lust mehr haben, eine Ablöse von 400 Millionen Euro festgeschrieben.

Wie auch immer, die Borussia hat auch ohne den Abtrünnigen nach zwei Spieltagen die Spitze der Bundesliga erobert und hat mit Pulisic ein weiteres Sturmtalent in seinen Reihen. Und wenn Reus, Guerrero und Weigl ihre Verletzungen überwunden haben, steht Neutrainer Bosz eine Truppe zur Verfügung, die höchsten Ansprüchen genügt und bereit für Titel ist.