Energiewende: Aktuelle Bilanz fällt ernüchternd aus

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Zum Artikel „Nur ein Tropfen auf den heißen Stein“ vom 8. August:

Die Lektüre des „Mannheimer Morgen“ sollte es den Leserinnen und Lesern ermöglichen, sich eine fundierte Meinung zur Energiewende zu bilden. Wünschenswert wäre dafür eine ausgewogene Berichterstattung, die nicht überwiegend die Ansichten von Propagandisten der sogenannten erneuerbaren Energien wiedergibt, wie zum Beispiel die des Grünen Oliver Krischer.

Im Interview fordert Krischer den Bau von jährlich 1000 neuen Windrädern. Es sollten mindestens in gleichem Maß Fachwissenschaftler (Physiker und Energiewissenschaftler) zu Wort kommen, die darlegen, was objektiv physikalisch und technisch geht und was nicht. Um solche Wissenschaftler zu finden, muss man nicht lange suchen.

Die drei Heidelberger Physikprofessoren Dirk Dubbers, Johanna Stachel und Ulrich Uwer haben jüngst auf der Webseite des Physikalischen Instituts der Universität Heidelberg eine aktuelle Bilanz der Energiewende gezogen. Sie fällt extrem ernüchternd aus. Danach trägt die Windkraft gerade mal drei Prozent zur Gesamtenergieversorgung Deutschlands bei.

Kein Wunder also, dass sich seit 2009 der CO2-Ausstoß praktisch nicht verringert hat. Die Forscher kommen unter anderem zu dem Schluss: „Würde beispielsweise im Verkehr zwölf Prozent weniger Kraftstoff verbraucht, so spare dies mehr Energie ein, als alle Windkraftanlagen liefern.“

Dass die Energiewende nicht mal im Kleinen funktioniert, zeigt das Beispiel des Heidelberger Solar-Ausflugsschiffs „Neckarsonne“. Dessen Solarzellen sind bei Weitem nicht ausreichend, um das Boot anzutreiben. Die Wissenschaftler schreiben: „Das Solarschiff bezieht daher praktisch alle Energie aus dem öffentlichen Stromnetz.“ Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sind sehr wichtig. Aber sie dürfen nur so betrieben werden, dass es nicht zu einer Katastrophe für unser Land und seine Menschen kommt.

Eine bedeutende Tageszeitung, wie es der „Mannheimer Morgen“ ist, hat nicht nur die Verpflichtung, vor Umweltdesastern zu warnen. Sie steht auch in der Verantwortung Politiker, Friday-for-Future-Teenager und um das Klima besorgten Bürgern die harten naturwissenschaftlichen Fakten vor Augen zu halten.

Deshalb meine Bitte: Zur Energiewende nicht nur Grünen-Politiker interviewen, sondern auch solche Wissenschaftler, wie die oben genannten.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/31G3bky