Gespielte Naivität

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Zur Berichterstattung über Nikolas Löbel:

Dass Nikolas Löbel private wirtschaftliche Interessen mit seiner politischen Arbeit bisweilen so vermengt, dass schwer auseinanderzuhalten ist, wann er nun Wählerinteressen und wann seine eigenen vertritt, ist nicht neu. Man denke nur an die Affäre um die Bewirtschaftung des „Alten Bahnhofs“ vor einigen Jahren. Damals war rätselhaft, wie die extrem günstige Pacht ls gespielte Naivität: Er weiß genau, was er für die Gastronomie zustande kam – heute fragt man sich, auf welchen Wegen Löbel privat an eine GBG-Wohnung kam, um einen unliebsamen Mieter loszuwerden.

Wenn Löbel im „MM“-Interview behauptet, er sei „manchmal etwas ungeschickt“, dann ist das durchschaubar als gespielte Naivität: Er weiß genau, was er tut, er tut es seit langer Zeit – und zwar vor allem zu seinem eigenen Vorteil. So auch aktuell in Sachen Mietwohnungen. Es ist frappierend, dass er, obwohl ihm vor Gericht soeben „vorsätzliches und offensichtlich rechtswidriges“ Agieren bescheinigt wurde, noch nicht einmal soviel Demut und Anstand besitzt, sich dann zu entschuldigen und zurückzurudern. Stattdessen stellt er sich selbst als Opfer dar, greift Medien an, die über seine gierigen Machenschaften berichten, attackiert politische Gegner.

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3mWGAvR

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