Grüne: Mobilität vor Ökologie

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Zum Artikel „Grünes Licht für Radtrasse“ vom 7. Oktober:

Nachdem die Grünen für den hoch umstrittenen Radschnellweg (RSW) durch die Feudenheimer Au gestimmt haben, kann man sich in Mannheim neuerdings nicht nur schwarz, sondern auch grün ärgern.

In seiner Erklärung vor dem Gemeinderat sprach Herr Fontagnier (Grüne) von einer schwierigen Abwägung zwischen Mobilität und Ökologie. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Mobilität vor Ökologie als Bekenntnis der Grünen, ganz im Gegensatz zu ihrer ureigenen Agenda, wofür sie auch gewählt wurden.

Schon die Bilanz der grünen Umweltbürgermeisterin Kubala ist verheerend. Kein alter, gesunder Baum wurde bei der Betonierung der City in den letzten Jahren gerettet. Alle Wünsche der Investoren wohlwollend erfüllt, wichtige Frischluftschneisen gnadenlos zugebaut. Eine teure, von ihr ins Leben gerufene Klimaschutzagentur wird die Hitzegefahr kommender Sommer sicher nicht mindern.

Spaß-Events für Radler wie der jährliche „Parkingday“ bringen keine Verbesserung des Radnetzes, ebenso wenig wie millionenteure Prestigeprojekte à la RSW in der Au (1,7 Kilometer für rund sieben Millionen). Wenn die teilweise Zerstörung der Au (RSW mit Beleuchtung, Buga-See, Hochgestadeunterführung) mit einem angeblichen Mobilitätsvorteil gerechtfertigt wird, dann haben die Grünen den Pfad ihres Gründers endgültig verlassen. Die Bitte der Grünen an die Verwaltung, die Versiegelung möglichst gering zu halten und ja alles auszugleichen, ändert nichts an der Tatsache, dass das Landschaftsschutzgebiet Au in seiner bisherigen Form abgeschrieben werden kann. Das 25-jährige Engagement für die Erhaltung der Au wird damit im Nachhinein ohne Not in die Tonne getreten. Quo vadis, Grüne? (von Karlheinz Sausbier, Mannheim)

Was für ein Desaster. In Zeiten sinkender Einnahmen und steigender Ausgaben haut man mal eben sieben Millionen Euro durchs Fenster. Nur um die Klingel-und-Lenker-Basis bei Laune zu halten. Dass die Grünen ein etwas entspanntes Verhältnis zu Ausgaben haben, ist bekannt. Dass aber die Partei des Kanzlerkandidaten nur noch zum Steigbügelhalter von grünem Unsinn wird, halte ich für fatal. (von Ulrich Merkel, Brühl)

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/33V2TdE 

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