Gute Idee für Ladenburg

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Die Ladenburger Lobdengauhalle sorgt weiter für Diskussionen. © Jaschke

Betrifft Leserbrief zur Diskussion über den Zustand der Veranstaltungsstätten in Ladenburg:

„Mit seinem am 18. Mai veröffentlichten Leserbrief hat Herbert Maier zunächst einmal recht. Seit vielen Jahren gibt es einen erheblichen Handlungsbedarf, um in Ladenburg die Hallenkapazitäten zu erweitern und die vorhandenen Hallen instand zu halten. Sowohl Stadtverwaltung wie auch Gemeinderat wissen um dieses Problem und suchen seit Jahren nach Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. So war es vernünftig, dass Bürgermeister-Kandidat Stefan Schmutz bei seiner Bewerbungsrede angesichts leerer Kassen keinen Sporthallenbau versprochen hatte.

Für derartige Projekte sind drei Punkte unentbehrlich: Der politische Wille, eine sorgfältige Planung (Was ist wünschenswert? Was ist dringend erforderlich? Wo könnte es realisiert werden?) und eine durchdachte Finanzierung (Kassensturz, Neuverschuldung, Entwicklung der Steuereinnahmen, mögliche Zuschüsse und Spender).

Dafür sind Machbarkeitsstudien unbedingt erforderlich. Wer wollte schon ein neues Auto ohne wirkliche Planung kaufen? Ein großer SUV mit Allradantrieb und 450 PS für tägliche Einkaufsfahrten wäre ein schöner Traum. Oder könnte nicht auch ein vernünftiger Kleinwagen ausreichen? Vielleicht reicht das Geld auch nur für einen Gebrauchtwagen. Es war also kein von den Bürgermeistern Reble, Ziegler und Schmutz „hinausgeschmissenes Geld“ für die Machbarkeitsstudien, sondern eine sinnvolle und notwendige Vorbereitung für das Projekt.

Den Vorwurf „Schlafende Stadträte“ kann ich nicht nachvollziehen. Der Gemeinderat soll doch die Interessen der Bürger vertreten, das ist Demokratie. Das bedingt aber, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns mit den Kandidaten auseinandersetzen, sie nach ihren Vorstellungen einer Bürgervertretung befragen und vor allem unsere persönlichen Wünsche und Forderungen artikulieren. Sofern sich diese Kontakte zwischen Bürgern und Stadträten nicht auf die Wochen vor der Gemeinderatswahl (Frühjahr 2019) beschränken, sondern auch zwischen den Wahlen gepflegt werden, dürfte es keine Überraschungen geben. Auch keine „schlafenden Stadträte“.

Es ist auch in unserer Stadt absolut normal, dass bestimmte Projekte auch von Bürgern unterstützt werden. Da gibt es den Schwimmbad-Förderverein oder die Grünpflege-Patenschaft, die von „kraftvoller“ Hilfe oder finanzieller Unterstützung profitieren. Insofern ist der Vorschlag von Stadtrat Keller nur als Fortsetzung des bisherigen bürgerschaftlichen Engagements zu interpretieren, aktuell für ein ‚Projekt Sporthalle’. Ist doch eine gute Idee für Ladenburg.

Johann Kose, Ladenburg

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