Zur Wahl eines neues CDU-Vorsitzenden:
In den 1970er Jahren hatte die SPD mal einen Werbeslogan, der hieß „Wir haben die besseren Köpfe“. Da war wirklich was dran! Brandt, Schmidt, Wehner, Schiller und so weiter. Jetzt betrachten, wie die Lage heute ist.
Nehmen wir als Erstes die FDP: Steigende Stimmanteile in den 1990er Jahren führten dazu, dass man bei der FDP etwas größenwahnsinnig wurde. Schlimmer aber war, dass sich ausgesprochene Dummköpfe nach vorne drängten und die Partei letzten Endes an den Rand der Fünf-Prozent-Hürde abstürzen ließen. Jeder wird zustimmen, der sich die Namen der damaligen Protagonisten ansieht: Möllemann, Brüderle, Westerwelle, Rösler. Ohne Lindner, der wohl ein vernünftiger und kluger Politiker ist, würde man die FDP heute vermutlich kaum noch sehen.
Ansehen schwer geschadet
Als Zweites die SPD: Auch hier haben sich im letzten Jahrzehnt systematisch fragwürdige Figuren an die Spitze gedrängt. Als vorläufig vielleicht letzter guter SPD-Mann wurde Gabriel abserviert. Nahles und Co. übernahmen das Regiment, schließlich ergänzt durch den großmäuligen Juso-Vorsitzenden Kühnert. Das Kasperletheater bei der Wahl des Vorsitzenden-Pärchens hat dem Ansehen der SPD eher schwer geschadet, insbesondere in Anbetracht des Ergebnisses Esken-Borjans.
Nun zur CDU: Wer erwartet hätte, die CDU würde insbesondere aus dem schlechten Beispiel der SPD etwas lernen, sieht sich leider getäuscht. Was die Kanzlerin veranstaltet, um die Fäden der Macht in der Hand zu behalten, ist eine Posse schlimmster Art. Die wichtigste Aufgabe einer neuen CDU-Führung wird überhaupt nicht beachtet, nämlich eine signifikante Rückgewinnung der durch die permanente Links-Drift von Angela Merkel in den letzten Jahren verlorengegangenen Wähler. Dass dies nur möglich ist durch Abkehr von der „Weiter-so“-Politik, ist offensichtlich.
Unsinnige Lösungen
Und die Grünen? Sie schwimmen auf der Erfolgswelle, weil sie seit einiger Zeit keine Führungsdiskussionen führen, problematische Figuren wie Göring-Eckardt, Trittin, Roth und so weiter sind in den Hintergrund gerückt. Es wird dem Volk erfolgreich Sand in die Augen gestreut mit grünen Heilsversprechen. Man hat sich die Erfolgsmethode der großen Kirchen zu eigen gemacht, die zwei Komponenten hat: 1. Angst zu verbreiten (Klimakatastrophe) und 2. unsinnige Lösungen zu propagieren, die unser Land wirtschaftlich ruinieren werden, wenn man ihnen die Freiheit dazu lässt. Die unsinnige Vielzahl von Windrädern in der Landschaft ist nicht die alleinige Lösung des Problems, aber sie dienen vor allem als Symbole und Machtdemonstration grüner Politik genau wie die Kirchtürme der christlichen Glaubensgemeinschaften und die Minarette für den Islam.
Bei dieser Gemengelage kann man eigentlich nur noch sagen: „Gute Nacht schönes Deutschland“.
Jürgen Heger, Ladenburg