Leserbrief - Zu „Öko-Deutschland zerstört sich selbst“ (FN, 3. November) Haben Sie schon die Supergaus verdrängt?

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Während noch vor wenigen Jahren in der öffentlichen Meinung bis hinauf zur Kanzlerin die Energiewende allenthalben nahezu unumstritten als Heilsbotschaft verkündet wurde, geht es jetzt massiv in die Gegenrichtung, und zur Unterstützung der eigenen Argumentation werden oft gnadenlos Äpfel mit Birnen gleichgesetzt.

Lieber Herr Michelbach: Auch die größten Windenergie-Fans denken nicht im Traum daran, die komplette Energieversorgung Deutschlands durch Windräder zu bewerkstelligen. Sie sollten sich über den Unterschied zwischen Primär-, Nutzenergie und den verschiedenen Energieträgern informieren, ehe sie sich mit solchen „wissenschaftlichen“ Zahlenvergleichen an die Öffentlichkeit wenden. In den USA und China wird übrigens gerade die Windenergie massiv ausgebaut! Sie sprechen sich für den massiven Ausbau von Atomkraftwerken aus. Haben Sie schon die Supergaus von Tschernobyl und Fukushima verdrängt? In meiner beruflichen Laufbahn habe ich mich seit Jahrzehnten mit den Themenbereichen Energie und Geologie befasst. Fragen sie Geologen nach der Sicherheit der Endlagerung über Hunderttausende von Jahren!

Bezeichnend ist ihr Satz: „ Die Welt giert nach Energie.“ Unsere Welt besteht auch aus Tieren und Pflanzen und vielem mehr. Nicht die Welt giert nach Energie, sondern der unstillbar nach dem „Mehr“ greifende Mensch. Und sicher zerstören nicht Windräder und ökologisches Handeln Deutschland. Die entfesselte Gier des „homo oeconomicus“ bedroht das Leben auf dem gesamten Planeten und zerstört auch unser menschliches Leben

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