Ordnungsrechtliche Maßnahmen", so heißt es im Amtsdeutsch, "reichen vor dem Hintergrund komplexer Problemlagen und dem Bestreben auch Randgruppen in die Gesellschaft zu integrieren, nicht aus." Wie wahr! Doch was lapidar als Erkenntnis aus einer Infovorlage der Stadt hervorgeht und Eingang in die Sicherheitsinitiative mit der Polizei gefunden hat, ist leichter gesagt als getan. In der Neckarstadt mit all den Problemen wartet man auf die Umsetzung längst erarbeiteter städtebaulicher Maßnahmen, um den öffentlichen Raum intelligent (heißt vernetzt) aufzuwerten. Bereits bestehende Projekte sind die Weiterentwicklung des Neckarvorlandes hin zu einer Freizeitachse oder die Öffnung des Neumarktes. Dafür fehlt Geld. Handeln ist angesagt.
Jugendarbeit unverzichtbar
Mit Einzelprojekten ist es indes nicht getan. Fürs Erste wäre aber auch schon viel gewonnen, wenn, wie vom Bürgerverein angeregt, bestehende Einrichtungen der Jugendförderung mit mehr Personal ausgestattet würden, um beispielsweise Öffnungszeiten zu verlängern. Und: Die Humboldt-Werkrealschule, dürfte, anders als beabsichtigt, auf keinen Fall geschlossen werden. Auf Integrationsarbeit dieser Güte zu verzichten, hieße den Stadtteil förmlich aufzugeben. In diesem Zusammenhang: Was ist eigentlich aus dem Förderansatz "Ein Quadratkilometer Bildung - Bildung im Quadrat" geworden? "Kein Kind darf verlorengehen", hieß der Leitspruch des Kooperationsprojektes zwischen Freudenberg-Stiftung, Stadt und der Schule. Drogenprobleme unter Jugendlichen, wie beim Jahresauftakt thematisiert, sprechen eine andere Sprache.
Zu all dem war vom SPD-Chef wenig zu hören. Ralf Eisenhauer sprach mehr über die Weltlage als über die Herausforderungen vor Ort. Schade.
