Mannheim. Zum Artikel „In Mannnheimer Neckarstadt soll Zentrum für Kreative entstehen“ vom 7. September
Innerhalb weniger Tage muss ich den zweiten, ganzseitigen (!) Artikel über Herrn Hauptenbuchner – oder sind es nicht viel mehr Werbeanzeigen für die Firma Hildebrandt&Hees? – lesen. Angesichts der Liste der vergangenen Artikel drängt sich mir die Frage auf, worauf Frau Philipps Begeisterung für die Stadtentwicklung durch private Investoren ruht. Wäre es nicht eher die Aufgabe kritischen Journalismus, die Motivation und die Geldquelle (Thor Gruppe) zu hinterfragen?
70 Objekte wurden für wie viel Millionen erworben? Wie kam es zum Aufstieg eines unbedeutenden Immobilienunternehmens? Welche Renditeerwartungen stehen dahinter? Herr Hauptenbuchner feiert sich als Visionär und Finanzier der Stadtentwicklung. Da frage ich mich, wozu ein Tross an MWSP Mitarbeitern aus Steuergeldern finanziert wird? Im Sanierungsgebiet Neckarstadt werden dem Investor von der Stadt (denn sie hat Vorkaufsrecht) Sahnestücke an Baudenkmälern auf dem Silbertablett serviert – so wie auch das Turley Areal für wenig Geld an die Tom Bock Group ging. Die Politik macht sich mit dem Großinvestor gemein und verfasst ein Konzept zur Stadtteilentwicklung.
Aufschrei nach Fernsehreportage
Und nach der Eröffnung des „Nachtmarkts“ auf dem Gelände des Elektrizitätswerks wird klar, welche Rolle der DB-Bahnhof Neckarstadt West im Westwindkonzept spielt: Herrn Hauptenbuchners Creativ Campus Mieter sollen sauber und bequem anreisen können! Es ist klar, wohin die Reise geht: Ein junger, hipper, akademischer Stadtteil soll entstehen, daher geht ein Aufschrei durch Parteien und Institutionen, wenn eine Fernsehreportage ein trübes Bild der Neckarstadt West zeichnet. Für solche Schwarzmalerei ist kein Platz, denn sie mindert Herrn Hauptenbuchners Renditeerwartung. (von Sabine Eckel, Mannheim)
Info: Originalartikel unter https://bit.ly/2Fiu9sK.