„Hitler“-Glocken als Mahnmal vor den Kirchen

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Zum Artikel „Gutachten demnächst fertig“ vom 29. November:

Gerade in der Pfalz hat die evangelische Kirche einen besonderen Anteil an dieser furchtbaren Entwicklung. Besonders hier trägt sie eine hohe Mitverantwortung für das, was dort in der Zeit des Nationalsozialismus geschah. Die Glocken sind dabei vermutlich das letzte Zeichen, das davon noch Kunde gibt. Durch den Einfluss, den die Religion damals auf die pfälzische Bevölkerung hatte, hat die evangelische Kirche die Menschen für Hitler gefügig gemacht. Dafür sorgte schon Landesbischof Ludwig Diehl (in der NSDAP seit 1927, Träger des goldenen Parteiabzeichens).

Bereits 1934 hat die Landessynode der Pfalz eine Entschließung verfasst, worin sie sich explizit zu Adolf Hitler und der Reichsführung bekannte. Es soll, mündlichen Überlieferungen zufolge, sogar Pfarrer gegeben haben, die das Kreuz auf dem Altar durch eine Hitlerbüste ersetzt hatten. Kritische Stimmen wurden mundtot gemacht, oder den SA-Schergen ausgeliefert.

Dunkle Seite nicht vergessen

Eine solche Geisteshaltung hat sicherlich ihre Wurzeln in Martin Luthers Schrifttum selbst. Vor allem die Pogrome gegen die Juden und der Holocaust war in der damaligen Lesart der Lutherschriften zur Judenfrage durchaus legitimierbar. All diese deprimierenden, dunklen Aspekte des Luthertums wurden bei den offiziellen Feierlichkeiten unter den Teppich gekehrt und dröhnen jetzt, durch den dumpfen Klang der „Hitler-Glocken“ in den Ohren der Menschen.

Wir dürfen diese dunklen Seiten nicht vergessen! Deshalb wäre es sinnvoll, die Glocken von den Türmen zu holen und als Mahnmale vor die Kirchen zu stellen, dass jeder auch sehen kann, wohin es führt, wenn die Religion die Menschlichkeit verleugnet.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2isQxAW 

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