Leserbrief - Zu „Landwirte haben Chance vertan“ (FN, 30.9.) „Intensivierte Landwirtschaft?“

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Endlich ist es raus, dass die Sache mit dem Insektensterben aus gewissen Kreisen initiiert ist. Ich würde noch weiter gehen und sagen inszeniert. 80 Prozent Insektensterben hätte die Landwirtschaft sehr wohl bemerkt. Denn dann wäre doch so manches Obst nicht geerntet worden. Wenn man sich ehrlich mit der Studie aus Krefeld beschäftigt, muss man zugeben, dass sich mehr Fragen als Antworten ergeben.

Es wurde kein einziger Fallenstandort durchgehend beprobt. Es wurde nie bestimmt, um welche Insekten es sich handelt. Es ging nur um die Masse. Für die Jahre 1996, 1998 und 2002 gibt es keine Ergebnisse. Weshalb, wird nicht erwähnt. Doch das Interresanteste sind die Veränderungen in dem lediglich 100 Hektar großen Gebiet, in welchem das Insektensterben für ganz Deutschland festgestellt wird. Dieses wurde um 1930 trockengelegt und seither landwirtschaftlich genutzt. 50 Prozent des Grünlands waren 1989 noch beweidet. 1991 wurde es in ein Naturschutzgebiet umgewandelt und der Grundwasserstand wieder angehoben. Dadurch wurden 50 Prozent der Ackerflächen zu Grünland. Dieses wurde teilweise extensiviert und teilweise zu Röhrich. 2013 war nur noch ein Hektar beweidet. Das bedeudet, alle Insekten, die auf Kuhfladen und Rinder angewiesen sind, konnten sich nicht mehr entwickeln. Auf einem Kuhfladen können sich 200 bis 300 Gramm Insektenmasse entwickeln. Von 1989 bis 2013 haben zudem im und um das Gebiet 85 Prozent der Landwirte mit der Tierhaltung aufgehört. Die Misthaufen und Güllegruben sind verschwunden. Intensivierte Landwirtschaft scheidet hier jedenfalls als Ursache aus.