Leserbrief - Zu „Jeder vierte Azubi . . .“ (FN, 5. April) Jeder „muss“ seine Pflichten wahrnehmen

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Was ist los im Rechts- und Sozialstaat Bundesrepublik? Jeder vierte junge Mensch bricht seine Ausbildung ab. Die Zahl der psychisch kranken Menschen im Alter von 19 und 25 Jahren hat sich seit zehn Jahren verdoppelt.

In den Sozialberufen fehlt es nicht nur in der Kranken - und Altenpflege; auch in finanziell nicht so schlecht bezahlten Jobs, wie Pfarrer und Lehrer, gibt es Probleme. Die Gruppe der Lehrer ist die am meisten betroffene Gruppe der psychisch Kranken. Im Ehrenamt der Politik fehlt es auch an vielen begeisterten Menschen.

Kann es sein, dass das Bekenntnis von Frau Merkel (und anderen Politikern): „Ich will unserem Land dienen!“ überhaupt keinen Wert darstellt? Ist Dienen ein Fremdwort geworden? Für den gesamten Bereich des Sozialen scheint mir immer mehr der andere (oft dann auch der „Ausländer“) zuständig zu sein, wie jetzt an Überlegungen des neuen Gesundheitsministers deutlich wird. Die soziale Marktwirtschaft geht davon aus, dass jeder in unserem Land eine (ihm entsprechende) soziale Verantwortung hat.

Das humane und christliche Menschenbild geht davon aus, dass ein Miteinander nur dann gelingen kann und gelingen wird, wenn jeder sowohl seine Rechte wahrnehmen darf. Genauso aber „muss“ jeder seine Pflichten wahrnehmen! Unserm Land fehlen nicht gute politische Ideen! Unserm Land fehlt es an Menschen, die sich als Teil des Ganzen verstehen.

Für junge Leute mag es dann heißen können: Ich bringe meine Talente für das Gemeinwohl ein! Ich habe Rechte und Pflichten; und ich möchte mich verwirklichen, indem ich für den anderen da bin!

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