Kann Fassungs-losigkeit teilen

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Zum Artikel „Naturraum unwiederbringlich verloren“ vom 18. Februar:

Ein Hauch von Bolsonaro weht über dem Luzenberg. Motto: Der Wald muss weg! Tausende (auch ich) setzen sich für den Baumbestand auf dem Rheindamm im Waldpark ein. Andere schaffen im Handumdrehen Tatsachen auf dem Luzenberg. Das Terrain war offiziell als Vogelrückzugsfläche für 51 Arten ausgewiesen. War der „ökologische Volltreffer“ für gewisse Interessenten in seiner Eigenschaft als „regelrechter Urwald“ nicht zumutbar, weil optisch zu unattraktiv? Weg mit dem Wald! Vorteil: Das Gebiet wirkt nun sauber, ordentlich, ja besenrein.

Über’s Ziel hinaus geschossen

Nun können Interessenten viel besser „schauen, was man mit der Fläche machen kann“. Klimaschützer fordern von der Politik: „Nicht reden, machen!“. Hier wurde vorbildhaft und eindrucksvoll aufgezeigt, wie sowas geht! Immerhin, beim Anruf freitagvormittags auf dem Grünflächenamt war keiner da. Wie schade! Alle waren vermutlich mit „Fridays for Future“ beim Demonstrieren. Freitagnachmittags knapp vorm Wochenende gab es sogar noch eine Mail an die Behörde. Da kann doch wirklich keiner sagen, man habe sich nicht redlich um Austausch bemüht!

Man sieht ein, man hat über’s Ziel hinausgeschossen und 4000 Quadratmeter mehr als erlaubt abgeholzt. Okay, shit happens. Das kennt ja jeder. Sowas kann, wenn man schon mal dabei ist, im Eifer des Gefechtes durchaus passieren. Zumal, als Laie, der mit Grundstücken nicht so viel Erfahrung hat. Die Fassungslosigkeit von Jürgen Kurz kann ich teilen und sehr gut nachvollziehen.

Ralph Füglein, Mannheim

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3c6mOs6