Katzen-Thema naiv aufbereitet

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Zum Artikel „Therapeuten auf Samtpfoten“ vom 8. August:

In dem Artikel wird eifrig für die Katze als Haustier geworben, ihre Vorzüge und ihre liebenswerten, sogar ihre „therapeutischen“ Eigenschaften in den Vordergrund gestellt. Offenbar sollen die bislang noch katzenlosen Leser animiert werden, sich auch eine Katze anzuschaffen.

Wie im Artikel erwähnt wird, haben wir über 13 Millionen Hauskatzen in Deutschland: Auf je sechs Menschen kommt eine Hauskatze! In jedem fünften Haushalt eine Hauskatze! Muss man diesen Auswuchs noch durch solch einen werbenden Zeitungsartikel befeuern?

Eine Katze ohne Freigang, womöglich in einer kleinen Wohnung zu halten, ist in meinen Augen Tierquälerei. Auf der anderen Seite werden in Deutschland nach Expertenmeinung jedes Jahr 200 Millionen Vögel Opfer von Hauskatzen mit Freigang. In unserer Nachbarschaft gibt es – in den letzten Jahren zunehmend – viele freilaufende Hauskatzen, und wir haben hier wirklich kaum noch Vögel im Garten. Der am Ende des Artikels immerhin auftauchende Appell, sich um die Kastration der Hauskatzen zu kümmern, läuft ja wohl allzu oft ins Leere.

Hier müssten die Gemeinden mit Vorschriften tätig werden: Das durch die unkontrollierte Vermehrung von Hauskatzen zustande kommende Tierleid ist beträchtlich. Und nein, ich bin trotz allem kein Katzenhasser. Ich kann nur nicht verstehen, dass eine prominente Tageszeitung dieses Thema dermaßen unreflektiert und naiv behandelt.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2MHoStt

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