Leserbrief - Zu den Widerständen gegen Wind- und Solarenergie-Anlagen Kosten allein dürfen nicht den Ausschlag geben

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Nachdem in den letzten Wochen und Monaten einige Leserbriefe wohl so zu interpretieren sind, dass Wind- und Sonnenenergie nicht geeignet sind, um unseren Strombedarf zumindest teilweise zu decken, stellt sich mir die Frage, welche Energiequelle ist für die Stromerzeugung eigentlich die richtige?

In den Leserbriefen ist hierauf leider kaum eine eindeutige Antwort zu finden. Da die Atomenergie bei dem einen oder anderen wohl wieder als ungefährlich eingestuft wird und die Unglücke in Tschernobyl und Fukushima zunehmend in Vergessenheit geraten, könnte man auch die Meinung vertreten, dass alles so weiterlaufen kann wie zuvor, auch die "sauberen" Kohlekraftwerke könnten zukünftig dazu beitragen unseren Strombedarf zu decken. Ich halte es daher für wichtig, dass in den Entscheidungsprozess auch einfließen sollte, was wir unseren Kindern als "Erbe" hinterlassen. Als Beispiel sei genannt, dass bisher noch kein geeignetes Endlager für Atommüll gefunden wurde.

Das Zwischenlager in Asse bereitet enorme Probleme. In diesem Zusammenhang müsste sich auch jeder die Frage stellen, ob ein Atomendlager vor der eigenen Haustür eine gangbare Lösung wäre. Für mich sehr beängstigend ist die Tatsache, dass bereits ein Atomunglück unsere schöne Landschaft auf einen Schlag für sehr lange Zeit unbewohnbar machen könnte, die Standortfrage für Einrichtungen zur alternativen Energiegewinnung wäre dann auch kein Thema mehr.

Ich denke, dass unterm Strich die Nutzung jeder Energiequelle auch Nachteile mit sich bringt. Als wichtig erachte ich es jedoch, sorgfältig abzuwägen, welchen Gefahren wir uns in Zukunft aussetzen wollen. Die notwendigen Entscheidungen sollten mit Maß, Ziel und auch mit Verantwortung für nachfolgende Generationen getroffen werden, die Kosten alleine dürfen nicht den Ausschlag geben.

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