Corona-Einschränkungen Leserbrief sorgt für viele Reaktionen

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Eine weggeworfene Maske liegt zwischen Herbstlaub auf einer Straße, während ein Radfahrer vorbeifährt. Die Zahl der Corona-Infizierten ist im Herbst deutlich angestiegen, deshalb wurden weitreichende Einschränkungen beschlossen. © dpa

Zum Leserbrief „Zumutung für mündige Bürger“ vom 22. Oktober:

Wir haben Meinungs- und Glaubensfreiheit. Deshalb können auch die „Flacherdler“ weiterhin behaupten, dass unsere Erde keine Kugel, sondern flach ist. Aber im Gegensatz zu diesen, deren Irrglauben nur dumm, aber völlig harmlos ist, sind die völlig abstrusen Behauptungen von Frau Gossel äußerst gefährlich.

Frau Merkel hat nicht gedroht, sondern sie hat, was auch ihre Plicht ist, die Bevölkerung gewarnt und eindringlich darum gebeten, alle notwendigen Anordnungen zu befolgen. Wir alle haben es allein in der Hand, uns verantwortungsvoll zu verhalten und damit die rasant gestiegenen Infektionszahlen zu senken und eine Katastrophe zu verhindern.

Eine Maskenpflicht zu befolgen, hat überhaupt nichts mit Zumutung oder Freiheitsberaubung zu tun, sondern schützt uns und unsere Mitbürger vor einer sehr gefährlichen Seuche, gegen die es zurzeit weder Medikament noch Impfstoff gibt. In dieser schwierigen Zeit kann man nicht vorsichtig genug sein, um sich vor Covid-19 zu schützen.

Deshalb sollte man einen solch gefährlichen Unsinn nicht auch noch verbreiten, sondern alle notwendigen Anordnungen befolgen, auch wenn sie einem nicht gefallen oder als lästig oder überflüssig erscheinen. (von Eginhard Teichmann, Mannheim)

Das im Leserbrief angeblich unterstellte„obrigkeitshörige und unkritische Verhalten der Mitmenschen“ bezüglich der Akzeptanz der bisherigen Corona-Maßnahmen sollte die Verfasserin nicht all zu sehr „bestürzen“. Ich folge nicht der Klage, dass wir Bürger „unserer Freiheit und Rechte beraubt“ werden.

Die Erwägungen und Entscheidungen von zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Virologen Christian Drosten sehe ich nicht als „Drohungen“ oder „Angstmacherei“. Ich achte und schätze die Maßnahmen als verantwortliches Handeln, bedacht auf aller gesundheitliches Wohl; dies auch vorsorglich, da das Virusgeschehen gerade im Winter bisher noch nicht hinreichend bekannt ist.

Im Übrigen sehe ich die Maßnahmen nicht allein durch Persönlichkeiten in Deutschland erdacht, sondern im Kontext weltweit sich noch entwickelnder Forschung. Im Vergleich dazu sind die in einigen sozialen Medien behaupteten, festen Gewissheiten mir zu einfach. Hier wünsche ich mir keine „Obrigkeitshörigkeit“ gegenüber den Propheten einiger sozialer Medien.

Eine daran angelehnte Selbstanmaßung schürt Wut, Hektik und Besserwisserei. Wo ist hier das notwendige, kritische Hinterfragen? Letztendlich führt aber eine solch emotional angreifende Argumentation nicht weiter. Als „mündiger und kritischer“ Bürger akzeptiere ich im eigenen Interesse und dem meiner Mitmenschen die Einschränkungen, Dabei hoffe ich und vertraue darauf, dass – fußend auf abwägende, seriöse Forschung – mit der erforderlichen Geduld und Augenmaß, der Weg aus der Krise führt. (von Regine F. Kalkoffen, Mannheim)

Eine alte Volksweisheit besagt: „Leichtsinn ist kein Mut“, und schon gar nicht, mündig. Frau Gossel nennt Zahlen und Fakten und glaubt dabei, die Wahrheit zu verbreiten und die Covid-19-Pandemie als Bagatelle darzustellen. Bei ihrer einseitigen Betrachtungsweise unterstellt sie den weltweit namhaften Wissenschaftlern, Angst zu verbreiten. Wie weit ist unsere freiheitliche Gesinnung gekommen, wenn alles, was nicht ins eigene Meinungsbild passt, als unwahr betrachtet wird? So einfach kann doch niemand denken und glauben, dass diese weltumspannende Virusgefahr von den Wissenschaftlern grundlos in die Welt hinausposaunt wird und die Politiker willenlos, ohne die gesellschaftlichen Schäden zu beachten, folgen.

Die Einschränkungen treffen alle gleichermaßen; die älteren Menschen sind am stärksten betroffen und die Fürsorge gerade für diese Menschen ist ein positives Zeichen in dieser Corona-Zeit. (von Klaus Ziemer, Mannheim)

Der Leserbrief von Frau Waltraud Gossel trifft den Nagel auf den Kopf. Großartig geschrieben von Frau Gossel. Ihre Meinung teile ich voll und ganz! (von Astrid Weckert, Mannheim)

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3dXwqqw

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