Meinungen über die GKM-Berichterstattung

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Die Artikel zum Mannheimer Grosskraftwerk (GKM) lösen bei den Lesern dieser Zeitung Emotionen aus. © Zinke

Zum Artikel „GKM wird massiv benachteiligt“ und zum Kommentar „Herbergers Motto gilt“ vom 30. Januar:

Vielen Dank für Ihre treffende Analyse der Situation, denn die Bundesregierung darf sich keinesfalls entspannt zurücklehnen, was das Thema Kohleausstieg betrifft. Dass der Klimaschutz, also eigentlicher Grund für ein Gesetz zum Kohleausstieg, bei eben diesem nicht ausreichend berücksichtigt wurde, ist im Grunde genommen ein Witz.

Schon mit dem Kompromiss der Kohlekommission hätte Deutschland die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens nicht erreicht, mit dem nun beschlossenen Gesetz dürfen die Betreiber der Kohlekraftwerke noch mal rund 40 Millionen Tonnen mehr CO2 ausstoßen.

Als Bürgerin oder Bürger kann man sich schlichtweg verarscht fühlen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse von den Volksvertretern, die die Interessen der Menschen dieses Landes schützen sollen, in so ignoranter Weise übergangen werden und unser aller Lebensgrundlage verheizt wird. In diesem Sinne: Der Kohleausstieg muss nachverhandelt werden, die Bundesregierung darf sich bei diesem Thema nicht entspannt zurücklehnen, aber das wird sie nur dann nicht tun, wenn wir Bürgerinnen und Bürger unserer Regierung weiterhin Beine machen beim Thema Klimaschutz! (von Vera Schneider, Mannheim)

Der „Energiewendevirus“ hat die Politik nun voll getroffen, mit allen noch nicht absehbaren Auswirkungen. Getrieben von klima-eifernden Protestlern, die lieber heute als morgen jedes Kraftwerk abschalten möchten, werden Beschlüsse gefasst, die Verantwortung für unser Land total vermissen lassen. Es werden Entscheidungen getroffen, als würde die Existenz der Menschheit dadurch gerettet, dass sich Deutschland für die übrige Welt opfert.

Jeder weiß, dass wir mit Wind- und Solarenergie unseren Strombedarf zumindest solange nicht decken können, wie es keine optimalen Speichermöglichkeiten für Strom gibt. Aber auch dann wird es ohne Reservekraftwerke nicht gehen. Täglich lesen und hören wir, dass es Widerstand beim Ausbau der Windenergie an Land gibt. Offshore-Anlagen beziehungsweise im Küstenbereich sind sicher die bessere Lösung, zumal es dort genug Wind gibt, aber es gibt Widerstand gegen die Überlandleitungen durch Strahlenverängstigte. Und gegen die teuere Erdverkabelung haben die Bauern Einwände, weil diese die Erde erwärmt.

Damit ist eigentlich klar, dass die geplante Energiewende in dem geforderten Zeitrahmen nicht gelingen kann. Die Menschen wollen es nicht, selbst wenn man Maßnahmen gegen den Klimawandel für erforderlich hält. Obwohl dies alles bekannt ist, beschließt man die Kohlekraftwerke bis 2038 komplett abzuschalten und unser modernes Großkraftwerk, welches neben dem Strom für rund zwei Millionen Menschen noch rund 150 000 Haushalte mit Fernwärme versorgt, bereits 2033 vom Netz zu nehmen. Von einer staatlichen Finanzierung für die erforderliche Umrüstung auf Gas ist nichts zu lesen.

Um dem allen noch die Krone aufzusetzen, hat man Ende 2019 das gut funktionierende Atomkraftwerk Philippsburg abgeschaltet und will in den nächsten zwei Jahren die noch verbliebenen sechs AKWs ebenfalls vom Netz nehmen. Man muss sich das vorstellen, zuverlässige Energieversorger, die noch dazu klimafreundlicher arbeiten als jedes Solarpaneel, schaltet man ab, weil man dies vor Jahren angesichts eines Unfalls in Japan so beschlossen hat. Ein Unfall, den es so bei uns gar nicht geben kann und kein Land auf der Welt hat deswegen beschlossen, Atomkraft ganz aufzugeben, ausgenommen Deutschland. (von Peter Krebs, Mannheim)

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/3bfVWp1 und http://bit.ly/39gpaCJ