Mutige Schritte der Stadt fehlen

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Zum Artikel „Kampf den Schottergärten“ vom 1. Juli:

Ich finde es großartig, dass wir bei mehr als 38 Grad Hitze langsam entdecken, dass Beton und Stein in der Stadt das Aufheizen beschleunigen, das Abkühlen verlangsamen und damit Lebensqualität und Gesundheit schaden. Mannheim hat das unfassbar große Glück, an zwei Flüssen zu liegen, die die Stadtbereiche kühlen könnten, wenn man klug planen und bauen würde.

Umso mehr verwundert es, dass die Stadt Pläne macht, auch noch den letzten Zugang für Luft und Kühle vom Neckar in die Neckarstadt-Ost abzuschneiden (das Gelände zwischen Klinikum und Justus-von-Liebig-Schule soll bebaut werden). Wenn das kommt, wird – völlig überraschend – die Temperatur in der Neckarstadt-Ost wieder ein, zwei Grad ansteigen, es wird noch mehr Luftzirkulation abgeschnitten und das Stadtleben wird im Sommer noch unangenehmer und ungesünder.

Menschen müssen leiden

Für eine Stadt, die gerade ein Konzept zum Thema „Anpassung an den Klimawandel“ veröffentlicht hat, täten mutige, große Schritte not. Im Städtebau übrigens genau wie im Verkehr und in allen anderen Querschnittsthemen, die das Thema Klimawandel berühren. Aber gut, Anpassung kann natürlich auch bedeuten, dass die Menschen halt leiden und sich daran gewöhnen müssen. (von Miriam Caroli, Mannheim)

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/2YtrWiU