Neckarstadt ohne Lobby

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Zum Artikel „Automaten ersetzen Kassen“ vom 9. März:

Es wird wieder ganz deutlich, dass die Neckarstadt, wider allen gegenteiligen Beteuerungen, weder bei der Spitze der Verwaltung noch im Gemeinderat eine Lobby besitzt. Was nützt die Eröffnung einer zugegebenermaßen gelungenen Institution wie das Marchivum für einen mehr oder weniger elitären interessierten Personenkreis, wenn andererseits Einrichtungen für alle in der Neckarstadt vernachlässigt werden: Siehe die kleine Brücke im Herzogenriedpark, die seit Monaten unpassierbar ist und nicht repariert wird.

Hier wohnt halt eine andere Bürgerschaft als in der Nachbarschaft des Luisenparks, in den immer wieder Millionen zur Erhaltung des Niveaus gesteckt werden und in dem alles sofort in Ordnung gebracht wird. Im Herzogenriedpark werden Blumenrabatten abgebaut und er wird immer trister. Dies ist umso trauriger, als gerade im nahen Umfeld des Parks vier Pflegeheime (Pro Seniore, Maria-Frieden, Ida-Scipio, Centro Verde) angesiedelt sind, deren nicht mehr so mobile Bewohner sich an der Pracht der Blumen erfreuen konnten.

Ältere bleiben weg

Damit ist es jetzt vorbei, dank einer grünen Dezernentin, die nur durch Missmanagement auffällt. Der Besuch des Herzogenriedparks wird für Erholungssuchende immer unattraktiver. Selbst die „Konzeption“ des Sportparks wird nicht konsequent verfolgt. Der Sinn des Rückbaus der Laufbahn erschließt sich überhaupt nicht und müsste erst mal erläutert werden. Die letzte, ältere Besucher des Parks geradezu verachtende Maßnahme ist, die Eingänge des Parks mit Kassenautomaten zu versehen. Jeder weiß, dass alte Mitmenschen solche Apparate nicht schätzen, weil sie sich schwer damit tun. Konsequenz: Sie bleiben weg. Die Statistik rechtfertigt dann natürlich, dass der Zaun um den Park endgültig abgebaut wird. Das ist ja wohl auch beabsichtigt. Weiter so Frau Kubala, weiter so Herr Költzsch.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2G8PZgY 

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