Niedergang bei Lamy zu befürchten

Lesedauer

Zum Artikel „Konflikt bei Lamy eskaliert“ vom 16. August:

Dass Beschäftigte oder die IG Metall sich gezwungen sehen, eine Betriebsratswahl anzufechten, daran kann sich in den letzten Jahrzehnten in Heidelberg niemand erinnern. Da muss viel passiert sein, ob falsche Festlegung der Wahlberechtigten oder Wahlbeeinflussung durch die Unternehmensführung. Erst vor zwei Monaten war Ihrer Zeitung zu entnehmen, beim Schreibgerätehersteller Lamy sei die Anstellung des Geschäftsführers nach zwölf Jahren „beendet“ worden, obwohl sich in dieser Zeit der Umsatz mehr als verdoppelt hat. Auch da fragt man sich, was hier vor sich geht. Passend zu den Vorfällen ist jetzt zu lesen: Die neue Geschäftsführung hat sogar die fristlose Entlassung eines Betriebsratsmitglieds vollzogen (bis Frühjahr Vorsitzender).

Das Ganze riecht ohne Zweifel nach Rachefeldzug für die Anfechtung der Betriebsratswahl durch die IG Metall. Wenn so die „kontinuierliche Weiterentwicklung der Unternehmenskultur“ aussieht, die der Firmenbeirat bei Lamy betont, braucht man kein Prophet zu sein, um über kurz oder lang einen Niedergang des florierenden Unternehmens zu befürchten. Die Geschäftsführung hat es in kurzer Zeit geschafft, das Image des weltbekannten Traditionsbetriebs zu beschädigen. Eigentümerfamilie und Firmenbeirat wären gut beraten, dafür zu sorgen, dass die Entlassung zurückgenommen wird.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2nU3oyQ

Mehr zum Thema

Verlagerungspläne Evobus-Betriebsrat will für Mannheimer Standort kämpfen

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Sonderthema Ausstellung zu Arbeitskämpfen

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Kommentar Hohe Lohnforderung der IG Metall: Spannender Tarifpoker

Veröffentlicht
Kommentar von
Walter Serif
Mehr erfahren