Nur das Parteibuch zählt

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Zum Debattenbeitrag „Wie einsatzfähig ist die Bundeswehr, Herr Kraus und Herr Drexl?“ vom 27. Juli:

Ausgezeichneter Artikel, von den Autoren sehr gut mit Zahlen und Fakten untermauert. Wie soll sich denn aber etwas ändern? Das Führungspersonal ist weitgehend ohne militärische oder militärpolitische Erfahrung, Einarbeitungszeit ist ungewiss. Das beginnt bei der neuen Verteidigungsministerin. Sicher, Frau AKK hat Führungspotenzial, auch Durchsetzungsvermögen. Sie ist nicht ohne Grund CDU-Vorsitzende, war vorher Ministerpräsidentin, wenn auch nur des kleinen Saarlandes. Aber befähigt sie das auch, Verteidigungsministerin zu sein?

Eine Wertschätzung für die Bundeswehr ist diese Personalie meiner Meinung nach nicht, das war auch die Vorgängerin im Amt nicht. Und da möchte ich ein generelles Problem in der deutschen Politik ansprechen: Leider zählt bei der Besetzung von hochdotierten Posten wie Ministern und auch Staatssekretären nicht die Qualifikation oder langjährige Erfahrung, sondern nur das Parteibuch. Pleiten, Pech und Pannen sind damit vorprogrammiert, aktuell beweisen das vorrangig das Verteidigungs- und das Verkehrsministerium.

Einsatzfähigkeit nimmt ab

Ist egal, wir haben ja die Steuerzahler, die bringen das Geld schon wieder rein und können nichts dagegen machen. Womit ich bei Steuern und Finanzen bin: Frau AKK hat angekündigt, den Wehretat großzügig zu erhöhen. Hat sie das vorher mit dem Finanzminister und der SPD abgestimmt? Vermutlich nicht, ihre Vorgänger/-in im Amt sind mit solchen Plänen gescheitert, nicht nur an Herrn Scholz, auch an seinem Vorgänger, Herrn Schäuble. Somit werden sich wohl, wie in dem Gastbeitrag genannt, die Anzahl der unbesetzten Stellen bei der Bundeswehr erhöhen. Was nach sich zieht, dass die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr weiter abnimmt und die Frage nach Abschaffung dieser Armee (mit Ausnahme der Spezialeinheiten) durchaus Sinn macht.

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2yNoTqG