Politik muss Grenzen setzen

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Zum Kommentar „Selbst handeln“ vom 14. Dezember:

In ihrem Kommentar fordert Larissa Hamann mehr Eigenverantwortung der Bürger in Sachen Klimaschutz, womit sie im Grunde voll und ganz recht hat. Doch die Realität sieht leider ganz anders aus.

Ich erlebe es selbst oft genug mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen. Alles sehr nette Leute, mit denen man sich vernünftig über die Klimaproblematik unterhalten kann. Doch meist dominiert in Gesprächen ein anderes Thema: der Urlaub.

Da werden ständig Flugreisen in die Karibik, an das Mittelmeer, in die USA oder sogar nach Fernost unternommen. Die Kinder, kaum aus der Schule, nehmen erst mal eine Auszeit in Australien oder Neuseeland. Nicht zu vergessen der Wochenendtrip nach „Malle“. Man sieht hier die Irrationalität des Menschen, die zeigt, dass Verhaltensappelle nichts bringen.

Appelle erreichen Idealisten

Letztendlich ist es doch die Politik, die die Rahmenrichtlinien setzen muss, um ein klimafreundliches Handeln der Bürger zu provozieren. Hier halte ich es ganz mit Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie: „Wir müssen die Verhältnisse und nicht unser Verhalten ändern.“

Wenn wir klimafreundliche Verhältnisse haben, wird unser Verhalten automatisch klimafreundlicher ausfallen. Alle Appelle an einen Konsumverzicht finden bestenfalls bei einigen wenigen Idealisten Gehör. Die überwiegende Mehrheit handelt jedoch nicht entsprechend. So sind wir Menschen eben gestrickt.

Wichtiger als Konsumverzicht ist demnach der öffentliche Protest, um die Politik zu zwingen, uns Einhalt zu gebieten. Die Politik muss Grenzen setzen.

Bernhard Hartkorn, Lampertheim

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/2PNm6qG

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