Zum Artikel „Wie Kurz und Löbel für den Zuschuss kämpften“ vom 28. Juni:
Das hätte ich nicht gedacht: Dass zwei politische Gegner wie der CDU-Stadtrat und Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel und Oberbürgermeister Peter Kurz von der SPD gemeinsame Sache machen. Und das auch noch erfolgreich.
Die beiden haben sich über Parteigrenzen hinweg zusammengerauft und dabei wohl auch beiseitegeschoben, dass sie sich nicht gerade herzlich verbunden sind, um zusammen für das Nationaltheater in Berlin zu kämpfen. Das mag angesichts der 80 Millionen Euro, die die beiden beim Bund für Mannheim akquiriert haben, ein Nebenaspekt sein.
Für die politische Kultur
Aber ich finde, in Zeit schwindenden Vertrauens in unsere (Parteien-)Demokratie verdient es Würdigung, dass mit Nikolas Löbel ausgerechnet einer, der gerne einmal polarisiert, offenkundig sehr genau weiß, wann er der Sache wegen und im Sinne einer lösungsorientierten Politik den überparteilichen Schulterschluss suchen muss.
So haben Löbel und Kurz nicht „nur“ etwas für das Nationaltheater erreicht, sondern auch für die politische Kultur und das Vertrauen in diese.
Cornelia Blume, Mannheim